Apotheke unterstützt Streikende

Protestplakate und Investitionsstopp Carolin Ciulli, 15.10.2022 09:23 Uhr

Schluss mit lustig: Eine Apotheke aus Sachsen hat selbst Protestplakate gestaltet. Foto: Paracelsus-Apotheke
Berlin - 

Apotheken reagieren unterschiedlich auf die geplanten Kürzungen. In der Paracelsus-Apotheke in Chemnitz wurden zur Unterstützung der kommenden Mittwoch streikenden Kolleg:innen selbst entworfene Protestplakate aufgeklebt. Zudem werde es zunächst keine größeren Investitionen in den eigenen Betrieb geben, sagt Inhaber Dr. Tobias Liebold.

Liebold übernahm die Apotheke vor neun Jahren. Er stammt aus einer Apothekerfamilie und bereut den Schritt in die Selbstständigkeit nicht. Allerdings will er in der nächsten Zeit vorsichtig agieren, was seinen Betrieb angeht. Die Ertragslage könnte schwierig werden, weil viel wegfallen wird, sagt er.

Gemeinsam mit seinem Team protestiert er gegen die geplanten Kürzungen des Bundesgesundheitsministeriums. Entworfen wurden zwei Plakate, die unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und einen Sarg inklusive Nagel zeigen. „Zu Tode gespart durch Politik & Krankenkassen“, steht auf dem einen. Auf dem anderen heißt es: „Schluss mit lustig! Wenn Apotheken streiken, liegt etwas im Argen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren … niemand mehr da“? Dann Ihren „Kranheitsminister“? Zudem wird auf die Apothekenstreiks am Mittwoch hingewiesen.

Die Plakate erzeugten bereits Rückmeldungen bei der Kundschaft. Sie hängen im Eingangsbereich und im Schaufenster und würden betrachtet. „Die Kunden merken, dass die Versorgungslage sehr schlecht ist.“