Weniger Fälle

Osteoporose: Große Unterschiede bei Geschlechtern & Regionen 16.10.2025 16:45 Uhr

Berlin - 

Wie der „Gesundheitsatlas Deutschland“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, nimmt die Zahl der Osteoporosefälle ab. Auffällig sind jedoch die großen regionalen Unterschiede und die Häufung bei älteren Frauen – hier ist jede vierte im hohen Alter betroffen.

Insgesamt 2,15 Millionen Menschen ab 35 Jahren litten 2023 an Osteoporose. Die meisten davon lebten in Sachsen-Anhalt (5,8 Prozent der Bevölkerung), während in Hamburg nur 2,9 Prozent betroffen waren. Die Diagnose wird seltener gestellt: Waren 2017 noch 4,6 Prozent betroffen, waren es 2023 nur noch 4 Prozent – trotz der demografischen Entwicklung.

Besonders nach den Wechseljahren sind Frauen häufig betroffen. Generell steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung mit dem Alter. „Mit Osteoporose geht ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche einher. Aus der Angst vor Brüchen folgt häufig, dass Patientinnen und Patienten ihre gewohnten Alltagsaktivitäten einschränken“, sagt WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. „Diese Einschränkung der körperlichen Aktivität kann wiederum ein Fortschreiten der Erkrankung begünstigen.“

Mögliche Ursachen für weniger Krankheitsfälle sind ein veränderter Lebensstil in jungen Lebensjahren mit calciumreicherer Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und einem zunehmenden Rauchverzicht, so Schröder. Somit könnte sich der Trend weniger werdender Erkrankungen auch weiterhin fortsetzen.

Frauen sind dabei aber in allen Altersgruppen deutlich häufiger betroffen als Männer. Gravierend wird der Vergleich bei einem Alter ab 90 Jahren. Hier sind Frauen mit 29,2 Prozent viermal häufiger betroffen als Männer (7,4 Prozent), was mit den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren zu begründen ist. Bei niedrigem Östrogenspiegel wird vermehrt Knochensubstanz abgebaut.

Die regionalen Unterschiede bei der Häufigkeit von Osteoporose bleiben auch, wenn die Prävalenzen um unterschiedliche Alters- und Geschlechtsstrukturen der Regionen bereinigt werden, so das WIdO. „Die Spanne zwischen der höchsten und der niedrigsten Prävalenz nimmt im fairen Vergleich ab. Das zeigt, dass ein Teil der regionalen Unterschiede auf die Alters- und Geschlechtsstrukturen zurückgeführt werden kann“, erläutert Schröder. Zudem sei erkennbar, dass Osteoporose in Regionen mit einem hohen Anteil an Raucher:innen häufiger vorkommt.