Mittelamerika

Mutierte Mücken bringen Dengue dpa, 09.08.2013 14:28 Uhr

Dengue-Epidemie durch Mutation: Forscher haben festgestellt, dass die Mücken in Mittelamerika aggressiver und resistent gegen Insektenvernichtungsmittel sind. Foto: US-Department of Health and Human Service
Berlin - 

Nach Einschätzung nicaraguanischer Wissenschaftler könnte eine Mutation im Erbgut von Moskitos für die Dengue-Epidemie in Mittelamerika verantwortlich sein. Die ursprüngliche Form der Krankheit habe es in der Region schon immer gegeben, sagte ein Mediziner der Zeitung „El Nuevo Diario“.

Derzeit würden aber immer mehr Fälle einer Dengue-Variante registriert, die die Blutplättchen zerstöre und schnell zum Tod führe. Zudem seien die mutierten Mücken aggressiver und offenbar resistent gegen herkömmliche Insektenvernichtungsmittel.

In Nicaragua sind bislang mindestens sechs Menschen am Dengue-Fieber gestorben, über 2000 haben sich infiziert. In Honduras stieg die Zahl der Todesopfer auf 17. Über 15.000 Menschen haben sich dort angesteckt.

Dengue-Fieber wird durch bestimmte Mücken übertragen. Symptome sind unter anderem hohes Fieber und Gelenkschmerzen. Ein Impfstoff steht bislang nicht zur Verfügung. Die Krankheit kommt in über 100 tropischen und subtropischen Regionen vor, meist in Südostasien, dem Pazifik, im tropischen Afrika, in Mittelamerika und in der Karibik.

Nach Ansicht britischer Forscher ist das Dengue-Fieber weltweit viel weiter verbreitet als bisher angenommen. Sie gehen davon aus, dass im Jahr 2010 weltweit fast 300 Millionen Infektionen nicht entdeckt worden seien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Zahl der Infektionen auf 50 Millionen bis 100 Millionen pro Jahr. Die Forscher hatten ihre Studie im April in „Nature“ veröffentlicht.