Das Schlafhormon Melatonin wird bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse im Epithalamus ausgeschüttet und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Licht – vor allem Blue Light – kann die Melatoninfreisetzung verringern oder verzögern und Einschlafprobleme nach sich ziehen.

Die Lösung soll laut vielen Herstellern ein Melatonin-Spray sein, dass man kurz vor dem Zubettgehen anwendet. Öko-Test hat 19 Präparate getestet und hält die Anwendung für die meisten Menschen für wenig sinnvoll. Mehr noch: Die meisten Produkte fielen durch.

Der Nutzen der Produkte sei begrenzt und steht laut Öko-Test für die allermeisten Personen in einem Missverhältnis zu den Risiken, die Melatonin ebenfalls mit sich bringen könne. So erhielten 16 der Sprays nur „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Nur drei Sprays schaffen ein „ausreichend“, darunter die Apothekenprodukte Dr. Theiss Melatonin Einschlaf-Spray mit Zitrone-Minze sowie das Vivinox Einschlaf-Spray mit Melatonin und Lavendel.

Hohe Abweichungen beim Gehalt

Punkte wurden laut Öko-Test abgezogen, wenn Melatonin-Angaben nicht verlässlich erfolgten. Der Laborbericht habe gezeigt: „Bei mehr als der Hälfte der Sprays kommt es zu Abweichungen des Melatonins im zweistelligen Prozentbereich, einige davon stoßen hart an unsere Toleranzgrenzen“, so Öko-Test. Zudem bemängelte man, dass wichtige Informationen auf allen Sprays fehlten: „Hier sparen Hersteller an der falschen Stelle zum Nachteil des Verbrauchers.“

Parallel dazu führten auch umstrittene Substanzen, wie das die Darmflora beeinflussende Polysorbat 80, zur Abwertung der Melatonin-Sprays. Am schlechtesten schnitt das Melatonin Spray Wick ZzzQuil Gute-Nacht-Spray mit Lavendel-Orange ab. Der Grund: Das Nutzen-Risiko-Verhältnis für gesunde Personen sei ungünstig und entscheidende Hinweise würden fehlen.