Statistisches Bundesamt

Lebenserwartung steigt weiter dpa, 25.08.2008 13:14 Uhr

Wiesbaden - 

Die Lebenserwartung der Deutschen steigt weiter. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, werden neugeborene Mädchen im Durchschnitt 82,3 Jahre leben, Jungen können sich auf 76,9 Lebensjahre freuen. Basis der Berechnung ist die neue Sterbetafel aus den Jahren 2005 bis 2007, die sich aus den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung speist. Nach der alten Tabelle betrug die durchschnittliche Lebenserwartung der weiblichen Säuglinge 82,1 Jahre und die der männlichen 76,6 Jahre. Bei den Todesursachen liegen Herz- oder Kreislaufkrankheiten weiter an der Spitze, gefolgt von Krebserkrankungen.

Auch die Lebenserwartung älterer Menschen wächst. So können 60-jährige Männer mit noch durchschnittlich 20,7 Jahren rechnen und gleichaltrige Frauen sogar mit 24,6 Jahren. Nach der alten Sterbetafel waren es durchschnittlich 24,5 Jahre. Die im Vergleich zu den Neugeborenen-Zahlen höhere Lebenserwartung ergibt sich aus den geringeren statistischen Restrisiken der Älteren, zum Beispiel den nicht mehr zu berücksichtigenden Kinderkrankheiten und geringeren Unfallrisiken.

Im früheren Bundesgebiet ist die Lebenserwartung nach wie vor etwas höher als in den neuen Ländern. Bei den im Westen neugeborenen Jungen ergibt sich ein Abstand von 1,4 Jahren. Bei den neugeborenen Mädchen beträgt der Unterschied nur 0,3 Jahre.

Herz- und Kreislaufprobleme bleiben die häufigsten Todesursachen in Deutschland. 43 Prozent der Bevölkerung sterben an einer Krankheit aus diesem Bereich. Sie betreffen insbesondere ältere Menschen: 91 Prozent der Gestorbenen (358 683) waren über 65 Jahre alt. Da Frauen im Durchschnitt älter werden als Männer, starben diese entsprechend häufiger an einer Herz-/Kreislauferkrankung. Häufigster Fall innerhalb dieser Gruppe sind Herzinfarkte, an ihnen starben 61.040 Menschen, davon waren 55 Prozent Männer.

Mehr als ein Viertel aller Gestorbenen (113 405 Männer und 98 360 Frauen) erlag einem Krebsleiden. Bei den Männern waren bösartige Tumore der Verdauungsorgane (36 312 Sterbefälle) und der Atmungsorgane (30 702) die häufigste Ursache. Bei den Frauen dominierten bösartige Neubildungen der Verdauungsorgane (31 880 Sterbefälle), gefolgt von bösartigen Tumoren der Brustdrüse (16 780). 3,7 Prozent aller Todesfälle sind auf Verletzungen und Vergiftungen zurückzuführen. Von den 9402 Menschen, die 2007 freiwillig aus dem Leben schieden, waren 75 Prozent Männer.