Reproduktionsmedizin

Kinderwunschmesse: Vorerst kein Verbot dpa, 03.02.2017 10:51 Uhr

Ein Baby! Das ist der Herzenswunsch vieler Paare, bei denen es auf natürlichem Wege mit dem Nachwuchs nicht klappen will. Über Wege zum Nachwuchs sollen auf der ersten Kinderwunschmesse informiert werden. Diese wird jedoch stark kritisiert. Foto: Sandra Werner/pixelio.de
Berlin - 

Ausländische Kliniken stellen Verfahren vor, die in Deutschland illegal sind: Eine umstrittene Kinderwunsch-Messe in Berlin kann voraussichtlich dennoch stattfinden. „Wir unterstützen es nicht, wenn in Berlin über solche Verfahren informiert wird [...]. Wir sehen aber auch keine rechtliche Handhabe, die Messe vorab zu untersagen“, teilte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung mit.

Auf der Messe „Kinderwunschtage“ am 18. und 19. Februar sollen ungewollt kinderlose und homosexuelle Paare sich auch über Verfahren wie Eizellenspenden und Leihmutterschaft informieren können. Gegen die oft teuren Behandlungen sprechen nach hiesigen Gesetzen ethische und medizinische Gründe. Um solche Verfahren zu nutzen, verreisen nach Schätzungen aber bis zu 3000 deutsche Paare pro Jahr ins Ausland.

Einige Experten, etwa vom Berliner Berufsverband der Frauenärzte, hatten sich ablehnend über die Messe geäußert. Sie befürchten unter anderem verschwimmende Grenzen zwischen Infos und Werbung. „Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch sollten sich auf jeden Fall von ihrem Frauenarzt bzw. Facharzt in Deutschland eingehend beraten lassen und dann nach gründlicher Abwägung selbst entscheiden“, erklärte die Gesundheitsverwaltung dazu.