Protest vor TK-Geschäftsstelle

Keine Kostenübernahme: Mutter tritt in Hungerstreik Sandra Piontek, 11.05.2023 14:45 Uhr

Einen kostspieligen Spezial-Rollstuhl für den an Glaskrankheit leidenden Daniel Niederhöfer wollte die TK nicht übernehmen. Seitdem befindet sich seine Mutter im Hungerstreik. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Weil die Techniker Krankenkasse (TK) die Kosten für einen Spezialrollstuhl nicht übernehmen will, ist die Mutter eines schwer kranken Patienten in den Hungerstreik getreten. Durch ihren Protest vor der Geschäftsstelle der Kasse in Borken will sich die verzweifelte Frau irgendwie Gehör verschaffen, berichtet die Borkener Zeitung: „Ich weiß nicht mehr, was ich sonst für meinen Sohn tun kann.“

Seit dem 8. Mai ist die Mutter im Hungerstreik. Sie wolle damit auf das Schicksal ihres schwerkranken Sohnes aufmerksam machen und gegen die Haltung der Krankenkasse protestieren, heißt es in dem Bericht: Die TK hatte den Kostenvoranschlag für den Spezialrollstuhl abgelehnt, den ihr Sohn dringend benötige. Der 30-Jährige leidet an der Glasknochen-Krankheit.

Doch der Preis von knapp 44.000 Euro war der TK zu hoch, sie lehnte die Kostenübernahme ab und schlug laut Bericht stattdessen einen anderen Rollstuhl vor, welcher etwa 33.000 Euro kosten sollte. Der Widerspruch wurde abgelehnt; laut Gutachten des Medizinischen Dienstes (MDK) könne die „medizinische Notwendigkeit für die beantragte Versorgung nicht nachvollzogen“ werden, wie es in dem Bericht heißt.

In zwei Wochen habe der Patient einen Termin mit seinem Anwalt, um gegen die Ablehnung gerichtlich vorzugehen. Derweil sei die Verzweiflung der Mutter so groß, dass sie tagsüber so lange vor der Geschäftsstelle ausharren wolle, „bis sich bei der Krankenkasse etwas bewegt“. Besonders ärgere sie sich über die Argumentation im Ablehnungsbescheid: Hilfsmittel, die zum Erreichen außerhalb des Nahbereichs der Wohnung oder aufgrund fehlender Barrierefreiheit notwendig sind, fielen nicht in den Aufgabenbereich der TK.