Infektionskrankheiten

Zeckenimpfung dauert sechs Wochen dpa, 18.03.2014 13:58 Uhr

Ärzte empfehlen: Wer nach Süddeutschland, Österreich oder Osteuropa reist, sollte sich sechs Wochen vorher gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis impfen lassen. Foto: Elke Hinkelbein
Krefeld - 

Um sich gegen die von Zecken übertragene Infektion Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu schützen, sollten sich in Risikogebiete Reisende mindestens sechs Wochen vorher impfen lassen. Erst zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis sei für maximal zwölf Monate ein Schutz gegeben, sagt Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. Je nach Impfstoff könne die zweite Injektion erst ein bis drei Monate nach der ersten erfolgen. Zu den Risikogebieten gehören Süddeutschland, Österreich und Osteuropa.

Die FSME-Viren erregen Hirn- und Hirnhautentzündungen, die nicht behandelbar sind. Wer mehr als ein Jahr davor geschützt sein möchte, sollte sich nach neun bis zwölf Monaten eine dritte Impfung verabreichen lassen, so Bergmann. Sie hält mindestens drei Jahre vor. Auffrischimpfungen seien alle fünf Jahre sinnvoll, wenn jemand in einem Risikogebiet wohnt oder sich dort regelmäßig aufhält. Menschen, die älter als 50 Jahre sind, sollten sich alle drei Jahre erneut immunisieren lassen.

Keine Impfung gibt es gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Bakterien-Infektion Borreliose. Bergmann empfiehlt, den Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur in Risikoregionen gründlich nach den Tieren abzusuchen und sie umgehend aus der Haut zu entfernen. Zecken sitzen besonders gern im Haaransatz, in den Achseln, im Schambereich und in den Kniekehlen.

Eine Borreliose macht sich nur bei etwa 50 Prozent der Infizierten mit einer typischen, sich ringförmig ausbreitenden Rötung an der Bissstelle bemerkbar. Bei Kindern zeigt sich oft eine blau-rote, zur Kugel geschwollene Hautveränderung. Nach einem Zeckenbiss sollten Betroffene am besten sofort zum Arzt gehen, rät Bergmann.