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Im Horrorhaus: Geisterjagd auf Drogenapotheker Torsten Bless, 09.12.2017 09:07 Uhr

Berlin - 

Unweit von Solingen steht verlassen das Gespensterhaus eines dämonischen Drogenapothekers, glauben zumindest die Hobby-Ghostbuster von Horror Lost Places. Für ihren YouTube-Kanal begaben sich die Ermittler auf eine aufreibende Video-Expedition.

„Zählen sie auch zu den Menschen, die daran glauben, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir erklären können?“ Das fragen die Hobby-Geisterjäger von Horror Lost Places. Systematisch durchkämmen sie mystische Orte in ganz Nordrhein-Westfalen auf der Suche nach paranormalen Aktivitäten. Glaubt man den selbst ernannten Ermittlern, dann hält das bevölkerungsreichste Bundesland ganz besonders viele Schauerplätze bereit: von den Wolfskuhlen bis zum Spukhaus Fühlingen, dem Friedhof der verlorenen Seelen oder dem Turm der 1000 Qualen, nicht zu vergessen auch die Villa und die Kirche des Satans.

Doch nichts sei vergleichbar gewesen mit dem längst verlassenen Anwesen, das laut im YouTube-Video verstreuter Indizien unweit von Solingen stehen muss. „Dort soll sich ein verrückter Apotheker durch Selbstmedikation den Zugang zur Dämonenwelt geschaffen haben“, leitet Mike Swat die Expedition ein. Anwohner würden berichten, dass aus dem Haus „manchmal komische Geräusche kommen“, „Lichter an- und ausgehen“ und „alle möglichen Stimmen zu hören sind“. Grund genug für Swat und seinen Kumpel, den Sonderermittler Manfred, der Sache auf den Grund zu gehen.

Schon vor dem Gebäude entdecken sie haufenweise Indizien für Übernatürliches. Auf dem Hof türmt sich Sperrmüll, samt mumifiziertem Weihnachtsbaum mit Kugeln: „Das war bestimmt der Poltergeist, der hat alle christlichen Symbole aus dem Haus entfernt“, zeigt sich Mike überzeugt. Der Hahn vor der Tür will kein Wasser mehr abgeben. Die reine Flüssigkeit braucht es aber, um den Geistern ein freies Abfließen zu gewähren. „Das ist schon mal sehr schlecht, weil da haben die Dämonen freie Bahn“, so Mikes Expertise.

Kaum im Haus selbst eingetroffen, stoßen sie auf ein umgedrehtes Kreuz an einer Wand, ein „Symbol des Satans“. In einem anderen Raum schlägt ihnen Ammoniakgeruch entgegen. „Warte mal, ist das nicht vom Teufel, der Duft?“, fragt Mike entsetzt. Doch statt Böses vom Beelzebub finden sie nur zerschlissene Bücher, Pizza- und Eiscremeverpackungen, dazu eine eindrucksvolle Pornovideosammlung mit sprechenden Titeln wie „Eine schrecklich scharfe Familie“ oder „Der Nackte und der Kardinal“. „Alles Höllenfilme hier“, kommentiert Mike.

Vor allem finden sich Medikamentenpackungen in allen Ecken auf allen Etagen in rauen Mengen. „Hier fliegen die Pillen nur so rum“, beschreibt Mike das für den Zuschauer Offensichtliche. Viele Arzneimittel haben längst das Zeitliche gesegnet. Eine Packung des mitlerweile aus dem Handel entfernten Cutisad-Pulvers (Clotrimazol) ist schon 2006 abgelaufen. Immerhin taugte das aufgestöberte Calcium D einst zur Herstellung von Drogen, in manchen aufgefundenen Tiegeln wurde Crystal Meth angerührt, glaubt man zumindest dem kundigen Expertenduo.

Höchste Zeit also, das Geisterradio anzuwerfen, um die Forschungsergebnisse von den Jenseitigen selbst untermauern zu lassen. „Wurden hier Tabletten- und Sexpartys gefeiert?“, fragt Manfred. „Jaaa“, schallt es den Ghostbustern zurück. Fetzen von Musik und Frauenstimmen gelten ihnen als eindeutige Zeichen für eine immerwährende Orgie: „Die feiern in der Geisterwelt weiter!“

Das kann selbst ein Gespenst erschöpfen: „Hilfe, Jesus“, tönt es aus dem Spezialgerät. Wenn sie hier fertig seien, könnten sie den wohl auch gut gebrauchen, kontert Mike trocken. „Christliches ging hier bestimmt nicht ab.“

Auch den verschwundenen Pharmazeuten selbst glauben sie aufgespürt zu haben.

„Ist der Apotheker bei uns?“, fragt Manfred in sein Geisterradio.
„Jawohl, hier ist einer!“
„Ist hier oben eine Präsenz anwesend?“
„Ja, ganz nah!“
„Wurden hier Drogen hergestellt?“
„Ja.“

Doch selbst wenn die Geisterjäger Dämonisches in allen Ecken und Enden des zugegebenermaßen recht gruseligen Anwesens erkennen wollen, scheint hier eher ein Messie- denn ein Drogenapotheker sein unordentliches Unwesen getrieben zu haben. Die Zeichen seien sehr widersprüchlich, müssen denn auch Mike und Manfred einräumen. „Dennoch waren dort eine Menge komischer Dinge zu entdecken, die uns wohl noch lange im Gedächtnis erhalten bleiben werden.“ Macht nichts, NRW hält noch viele Horrorhäuser bereit.