Barmer-Report

Frauen gehen häufiger zum Zahnarzt als Männer dpa, 20.04.2018 11:02 Uhr

Was die regelmäßigen Besuche beim Zahnarzt angeht, sind Frauen engagierter als die Männer. Foto: Alexandra H./pixelio.de
Berlin - 

Frauen gehen in Deutschland deutlich häufiger zum Zahnarzt als Männer. Während 2016 nur 67,6 Prozent der Männer mindestens einmal zum Zahnarzt gingen, waren es bei den Frauen 75,4 Prozent, wie aus dem nun veröffentlichten Zahnreport der Barmer-Krankenkasse hervorgeht. Im Schnitt haben 71,5 Prozent aller Versicherten mindestens einmal einen Zahnarzt gebraucht. Bei durchschnittlichen Kosten von 186,90 Euro kamen Männer auf 177,32 und Frauen auf 196,21 Euro.

Auch in den Bundesländern gehen die Versicherten unterschiedlich oft zum Zahnarzt. Die Raten liegen zwischen 65,5 Prozent im Saarland und 77,2 Prozent in Sachsen und Thüringen. Den größten Anteil der Ausgaben machen konservierend-chirurgische und Röntgenleistungen mit 113,13 Euro je Versichertem aus, gefolgt von Zahnersatz und Zahnkronen mit 43,38 Euro je Versichertem.

Ihr Ziel verfehlen laut dem Report neue Ausgaben in Millionenhöhe für die zahnärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnern. Die therapeutischen Leistungen durch den Zahnarzt seien dort nach wie vor auf niedrigem Niveau. Zahnärzte können seit wenigen Jahren den Besuch bei Heimbewohnern zwar höher abrechnen. Dies sei auch millionenfach geschehen. Doch nicht einmal die Inanspruchnahme einfacher Dinge wie kleinere Reparaturen an Zahnprothesen habe zugenommen. Barmer-Chef Christoph Straub forderte Analysen, welche konkreten Maßnahmen zu mehr zahntherapeutischen Leistungen in Heimen führen können.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sprach wegen der Zuschläge bei Heimbewohnern von einem „Flop“: „Die Mediziner kassieren, und der Heimbewohner hat nichts davon.“

Die Zahnärzte forderten die Kassen zu mehr Anstrengungen bei der Betreuung von alten und pflegebedürftigen Menschen auf. Alte, chronisch Kranke und behinderte Menschen würden von den Kassen systematisch benachteiligt, sagte der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Wolfgang Eßer.