Forschungspreis

Krebs: „Science“ glaubt an Immuntherapie dpa, 20.12.2013 12:17 Uhr

Berlin - 

Der Fortschritt bei der Krebs-Immuntherapie ist nach Einschätzung des Fachmagazins „Science“ die wissenschaftliche Top-Entdeckung des Jahres 2013. Die Strategie, an der seit Jahrzehnten geforscht wird, habe in diesem Jahr endlich ihr volles Potenzial gezeigt, begründeten die Herausgeber ihre Entscheidung in einer Mitteilung. „Ein neues Kapitel der Krebsforschung und -behandlung hat begonnen.“

Bei der Krebs-Immuntherapie steht nicht der Tumor im Vordergrund, sondern das Immunsystem. Die Methode soll Immunzellen dazu bringen, den Krebs zu bekämpfen. Sie ist aber bisher nur an wenigen Krebsarten und noch nicht ausgiebig getestet worden.

Hinter der Immuntherapie schafften es neun weitere Entdeckungen auf die jährlich veröffentlichte Liste des „Science“-Magazins, unter anderem die Entdeckung, dass das menschliche Gehirn sich im Schlaf selbst reinigt und repariert. Auch der Fortschritt an im Labor gezüchteten Mini-Organen sei in diesem Jahr bemerkenswert gewesen, teilten die Herausgeber mit.

Ein Durchbruch wurde außerdem bei der Erforschung der unzähligen im Körper lebenden Mikroben erzielt: Es sei deutlich geworden, wie wichtig diese für den Menschen seien, so die Herausgeber. Weiterhin war es US-Forschern 2013 erstmals gelungen, menschliche Klon-Embryonen herzustellen und daraus Stammzellen zu gewinnen.

Die „Science“-Herausgeber nahmen darüber hinaus die Entwicklung eines Antigens für eine Impfung gegen Respiratorische-Synzytial-Viren in ihre Liste auf sowie neues Material für Solarzellen, das sie günstiger und einfacher herstellbar macht.

Auch die „CRISPR“-Struktur schaffte es auf die Liste der Top-Entdeckungen des Jahres. Mehr als ein Dutzend Forscherteams hätten die Entdeckung der Abschnitte sich wiederholender DNA dazu benutzt, das Genom von Pflanzen, Tieren und menschlichen Zellen zu verändern. Lobende Erwähnung fand zudem eine neue Technik, Gehirngewebe darzustellen.

Eine Entdeckung aus der Astronomie schaffte es ebenfalls auf die Liste. Forscher hatten 2013 erstmals die bereits seit Jahrzehnten bestehende Vermutung bewiesen, dass kosmische Strahlung aus dem Staub von explodierenden Sternen entstehen kann. 2012 hatten die „Science“-Herausgeber die wahrscheinliche Entdeckung des Higgs-Teilchens zum wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres gekürt.