Fricke besucht Krefelder Apotheke

FDP-Haushaltsexperte in Apotheke Julia Germersdorf, 10.03.2023 15:02 Uhr

Im Gespräch zu aktuellen Apothekenthemen (v.l.n.r.): Otto Fricke (FDP), Apothekerin Mareile Schlebes (Pressesprecherin der Apotheker in Krefeld), Dr. Wolfgang Boventer (Vorsitzender des Apothekerverbandes Linker Niederrhein e.V.) Foto: AV Linker Niederrhein
Berlin - 

Otto Fricke, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, besuchte in seinem Wahlkreis in Krefeld eine Apotheke. Rund zwei Stunden informierte er sich über die drängenden Apothekenthemen wie beispielsweise Lieferengpässe und Fachkräftemangel.

Apotheker Dr. Wolfgang Boventer, Vorsitzender des Apothekerverbandes Linker Niederrhein, und Apothekerin Mareile Schlebes, Pressesprecherin der Apotheker in Krefeld, richteten anlässlich der dramatischen Situation der Lieferengpässe und des enormen Fachkräftemangels in Apotheken einen dringenden Appell an die Bundesregierung. Fricke sicherte zu, sich dazu mit seinen zuständigen Fachkollegen auf Bundesebene abzustimmen.

Apotheker bangen um Arzneimittelversorgung

Mittlerweile ist jedes zweite Rezept von Lieferengpässen betroffen. Für den extremen Mehraufwand, der betrieben werden muss, fordern Apotheker:innen neben einem adäquaten Honorar unbürokratische Handlungsmöglichkeiten, um eine schnelle Patientenversorgung zu ermöglichen:

Geben Sie uns mehr Handlungsmöglichkeiten, die Patienten schnell und ohne unnötige bürokratische Hürden zu versorgen!

Weiterhin müssten aus Sicht der Apotheker die Sonderregeln bei Nichtverfügbarkeit von Arzneimitteln verlängert werden. Die seit etwa drei Jahren geltenden Sonderregelung bei der Medikamentenabgabe hätten sich bewährt. Sie hätten nachweislich dazu geführt, dass sich die Versorgung der Patient:innen mit Arzneimitteln beschleunigt und verbessert hat. Angesichts der Lieferengpässe sei das Ende der erleichterten Abgaberegeln versorgungspolitisch unverantwortlich. Es wird befürchtet, dass Patient:innen mitunter sehr lange warten müssen, bis ein passendes Medikament abgegeben werden darf, weil die bürokratischen Anforderungen sehr aufwendig werden.

Alternativ sollte dringend auf anderem Wege eine schnelle bürokratiebefreite Abgaberegelungen für Patienten in Apotheken ermöglicht werden, fordern die Apotheker.

„Apotheken vor Ort für Menschen vor Ort“

Kürzlich richtete sich Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein in gleicher Form an die Bundesregierung und insbesondere an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach:

„Stärken Sie die Apotheken vor Ort, für die Menschen vor Ort. Wir als Apothekerinnen und Apotheker wollen die bestmögliche Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung für die Menschen in Deutschland überall vor Ort auf höchstem Niveau sicherstellen – persönlich, engagiert und leistungsstark!“

Dabei betonen die Apotheker: „Das geht nicht mit immer schlechter werdenden finanziellen Rahmenbedingungen, sondern auch angesichts der außerordentlich schwierigen Arzneimittelversorgung mit immer mehr Lieferengpässen nur mit einer angemessenen Honorierung.“