Umfrage

Deutsche sind OTC-konservativ APOTHEKE ADHOC, 14.08.2008 15:11 Uhr

Berlin - 

Die Deutschen verlassen sich beim Kauf eines OTC-Arzneimittels vor allem auf ihre persönliche Erfahrung. Bei der Auswahl eines rezeptfreien Medikaments entscheiden sich die Hälfte der Patienten für ein Produkt, dessen Wirkung ihnen bereits von einer früheren Anwendung bekannt ist. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Marktforschungsunternehmen Nielsen zusammen mit dem europäischen Verband der OTC-Hersteller durchgeführt hat.

Nach der bekannten Wirksamkeit ist für 38 Prozent der Befragten die Sicherheit das zweitwichtigste Argument. Für ein Drittel der Verbraucher ist das Vertrauen in das Produkt ein wichtiger Aspekt. Danach folgten die schnelle Wirkung und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Weniger wichtig sind den Deutschen eine einfache Anwendung (10 Prozent) sowie die Gewohnheit oder ein vertrauenswürdiger Name (jeweils 8 Prozent).

Acht von zehn Deutschen warten der Umfrage zufolge erst einmal ab, bevor sie bei leichten Beschwerden zu Medikamenten greifen. Nur 13 Prozent der Befragten gaben an, dass sie immer beziehungsweise meistens bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung Arzneimittel einnehmen.

Offenbar setzt ein Großteil der Verbraucher auf bekannte Hausmittel: Fast ein Drittel derjenigen, die erst einmal abwarten, nutzt andere Behandlungsmethoden, womit die Deutschen deutlich über dem internationalen Schnitt (15 Prozent) liegen. Ihre Zurückhaltung gegenüber einer frühzeitigen Einnahme von Medikamenten begründen 40 Prozent mit einer möglichen Gesundheitsgefährdung bei der Selbstmedikation. 11 Prozent gehen zum Arzt, bevor sie Medikamente anwenden.

Die Umfrage ergab zudem, dass viele Deutsche gern mehr Informationen über Gesundheitsthemen erhalten würden. So wünschen sich 37 Prozent der Befragten mehr Unterstützung durch die Ärzte sowie 36 Prozent mehr Gesundheitserziehung. Jeder Dritte würde bessere Informationen auf oder in der Medikamentenverpackung begrüßen.