Fast immer tödlich

Borna-Virus: Risiko für Katzenbesitzer 16.06.2025 11:31 Uhr

Berlin - 

Noch selten, aber hochgefährlich: Eine Infektion mit dem Borna-Virus verläuft in den meisten Fällen tödlich. Aktuell stehen besonders Katzenbesitzer:innen im Fokus, denn laut Robert Koch-Institut (RKI) gab es in sieben von acht Todesfällen engen Kontakt zu den Haustieren. Aber auch Feldspitzmäuse sind Träger des Erregers. Worauf ist zu achten?

Vor allem Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen melden Fälle von Infektionen mit dem Borna-Virus. Der Erreger löst schwere Gehirnentzündungen aus, die zu 90 Prozent tödlich enden. 2018 wurde das von Nutztieren wie Pferden und Schafen bekannte Virus erstmals beim Menschen nachgewiesen.

Bemerkbar macht sich eine Infektion durch Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber und Wesensveränderung. Allerdings kann die Inkubationszeit mitunter bis zu drei Monate betragen, was eine Diagnose erschwert. Ein weiteres Problem: Es gibt keine spezifische Therapie, sodass nur die Symptome behandelt werden können.

Übertragung durch Katzen

Besonders Katzenhalter:innen sollten aufmerksam sein. Eine Statistik des RKI zeigt, dass von acht an Bornavirus verstorbenen Menschen, sieben eine Katze hatten. Es wird angenommen, dass die Katzen zuvor die nur sechs bis acht Zentimeter große Feldspitzmaus jagten. Die Mäuse scheiden das Virus über Urin, Kot und Speichel aus, ohne selbst schwer zu erkranken.

Katzen gelten in dem Zusammenhang als sogenannte Fehlwirte des Bornavirus, die die Erreger weiter an den Menschen übertragen können. Die Übertragung erfolgt nicht direkt, sondern über Gewebereste infizierter Mäuse, so dass enges Kuscheln oder das Reinigen der Katzentoilette für Infektionen sorgen kann.