Arzneimittelkriminalität

Zoll beschlagnahmt 120.000 Arzneimittelfälschungen APOTHEKE ADHOC, 13.03.2015 08:27 Uhr

Berlin - 

Der Zoll hat im vergangenen Jahr 13,5 Tonnen Rauschgift aus dem Verkehr gezogen – erneut weniger als im Vorjahr: 2013 wurden insgesamt 22 Tonnen Rauschgift sichergestellt, knapp ein Viertel weniger als 2012. Der Großteil entfiel auf Marihuana, Kokain und Haschisch. 

Unter dem beschlagnahmten Rauschgift waren 1,5 Tonnen Marihuana (im Vorjahr 2,4 Tonnen) und 670 Kilogramm Haschisch (2013: 725 Kilogramm), außerdem 1,2 Tonnen Kokain (2013: 1 Tonne) und 380 Kilogramm Amphetamine (2013: 320 Kilogramm). Zudem wurden knapp 330.000 Amphetaminderivate beschlagnahmt, die Zahl bewegt sich auf Vorjahresniveau. Auf „sonstige Betäubungsmittel“ entfielen mehr als 9 Tonnen, 2013 waren es 17 Tonnen.

Die Menge an Metamphetamin beziehungsweise Crystal – 22 Kilogramm zogen die Fahnder 2014 aus dem Verkehr – halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr. Dies sei unter anderem auf die intensivierte Zusammenarbeit mit inländischen und ausländischen Strafverfolgungsbehörden zurückzuführen, heißt es beim Zoll.

Nachdem die Menge des beschlagnahmten Opiums 2013 um fast das Achtfache auf 275 Kilogramm gestiegen war, sank sie nun auf 19 Kilogramm und damit unter das Niveau von 2012. Außerdem wurden 264 Kilogramm Heroin sichergestellt, doppelt so viel wie 2013.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit war die Bekämpfung von Produktpiraterie. Knapp 120.000 Arzneimittel im Wert von 1,4 Millionen Euro wurden in insgesamt 540 Fällen beschlagnahmt. Am häufigsten wurden Körperpflegeprodukte gefälscht: Fast 1,6 Millionen Artikel im Wert von 22,7 Millionen Euro stellten die Fahnder sicher. Den höchsten Wert hatten mit mehr als 51 Millionen Euro Fälschungen persönlicher Artikel wie Sonnenbrillen, Taschen, Uhren und Schmuck. 160.000 Produkte wurden beschlagnahmt.

Die meisten Fälschungen, 47 Prozent, stammen aus China. Dahinter folgen Hongkong mit 28 Prozent, die USA mit 8 Prozent und Großbritannien mit 4 Prozent. Auf Singapur entfallen 2 Prozent und auf Thailand 1 Prozent. In 45.000 Fällen konnte der Zoll verhindern, dass gefälschte Waren nach Deutschland eingeführt wurden. Seit 2012 hat sich damit die Zahl der Fälle von Grenzbeschlagnahmen nahezu verdoppelt.

Der Zoll hat 2014 insgesamt mehr als 129 Milliarden Euro eingenommen – das entspricht etwa der Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes. Die Fahnder verhinderten die Einfuhr von mehr als 5,9 Millionen gefälschten Waren im Wert von 138 Millionen Euro und zogen 140 Millionen Schmuggelzigaretten aus dem Verkehr.