Rezeptur, Babynahrung, Hilfsmittel

„Apotheken zahlen ständig drauf“ 10.03.2025 15:08 Uhr

Berlin - 

Ob es um individuell angefertigte Rezepturen, Spezialnahrung für Babys oder Belieferungen bestimmter Hilfsmittel geht: „Wir Apothekerinnen und Apotheker zahlen häufig drauf“, so Susanne Bormann, Inhaberin der Apotheke im Nordharz Center in Blankenburg. Gleichzeitig fragt sie: „Liebe Krankenkassen, würdet ihr Leistungen erbringen, die ihr nicht bezahlt bekommt?“

Für eine unzureichende Bezahlung würde wohl keine Krankenkasse Leistungen erbringen. „So geht es uns aber zurzeit mit unseren Rezepturen, die wir individuell für jeden Patienten herstellen“, berichtet Bormann. „So geht es uns auch mit der Spezialnahrung für Babys, für die wir draufzahlen“, ergänzt sie und nennt damit nur zwei Beispiele der Minusgeschäfte der Apotheken.

Dabei bewerben die Krankenkassen laut Bormann doch, was sie den Versicherten alles erstatten würden. „In der Werbung hört sich das alles ein bisschen anders an, da werden Yogakurse und sonstiges angepriesen.“ Aber für die Dinge aus der Apotheke sei kein Geld da, heißt es. „Der Apotheker soll zuzahlen, soll Leistungen erbringen und die Patienten ordnungsgemäß versorgen, aber hinterher auf Kosten sitzenbleiben“, ärgert sie sich. „Da stimmt doch irgendwas nicht im System!“

Bormanns Vorschlag: „Vielleicht setzen wir uns alle mal an einen Tisch und verhandeln gemeinsam und nicht immer nur gegeneinander.“ Denn schließlich müsste man doch das selbe Ziel haben: „Das möglichst Beste für unsere Patienten.“ Das Klagen, dass Apotheken für das System zu teuer seien, sei laut der Apothekerin ein Trugschluss. „Denn wir sparen dem Gesundheitssystem Millionen.“ Den Kassen lastet sie an, dass scheinbar noch mehrere Millionen Euro übrig seien, die für Werbung ausgegeben werden. „An welchem Ende sparen wir jetzt richtig?“, fragt sie sich.