Rückgang

Ärztemangel erwartet dpa, 08.10.2007 11:56 Uhr

München/Berlin - 

In ländlichen Regionen Westdeutschlands droht ebenso wie in Ostdeutschland nach neuesten Prognosen ein Ärztemangel. Wie das Magazin Focus unter Berufung auf noch unveröffentlichte Zahlen von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Bundesärztekammer berichtet, fehlen auch in einzelnen westlichen Regionen - etwa in Niedersachsen, Westfalen oder Oberfranken - bereits jetzt Landärzte. Zudem stünden Engpässe bei Augenärzten, Gynäkologen, Dermatologen und Nervenärzten bevor, so dass sich Patienten auf längere Wege einstellen müssen.

Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Köhler sagte dem Magazin: „Es ist kein reines Ostproblem, auch im Westen droht Ärztemangel.“ Nach den Zahlen können 24 Prozent der West-Kliniken und 55 Prozent Ost-Häuser offene Mediziner-Stellen nicht mehr besetzen. Das Durchschnittsalter niedergelassener Mediziner stieg von 46,6 Jahren 1993 auf 51,1 Jahre 2006. Die Statistiker rechnen damit, dass bis 2012 die Zahl der Hausärzte von gut 53.000 auf rund 50.500 sinkt. Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe sagte, junge Mediziner wechselten in andere Branchen oder ins Ausland, weil sie unter Sparzwang und bürokratischen Regeln nicht arbeiten wollten. Bei sinkender Zahl an Uni-Absolventen verschärfe sich die Lage.