UNAIDS-Bericht

2007: 2 Millionen Aidstote dpa, 30.07.2008 12:07 Uhr

New York - 

Die globale Aidsepidemie stabilisiert sich auf einem „inakzeptabel hohen“ Niveau: Jeden Tag stecken sich rund 7500 Menschen neu mit dem Aids-Erreger HIV an, weltweit seien bereits rund 33 Millionen Menschen infiziert, berichtete das Aidsprogramm UNAIDS der Vereinten Nationen. Etwa 2 Millionen Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen der Immunschwäche gestorben, rund 2,7 Millionen infizierten sich neu, heißt es im Weltaidsbericht 2008. Nach wie vor können Medikamente den Ausbruch der unheilbaren Krankheit nur verzögern.

UNAIDS-Chef Peter Piot zeigt sich dennoch sehr zufrieden: „Es ist ohne Zweifel der positivste Bericht seit 14 Jahren. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mehr Fortschritte im Kampf gegen Aids gemacht als in den Jahren davor“, sagte er. Die Zahl neuer Infektionen ist seit 2001 weltweit von 3 Millionen auf 2,7 Millionen im vergangenen Jahr gesunken. Trotz dieses Rückgangs sei die Epidemie „in keinem Teil der Welt vorbei“, warnt Piot.

In Deutschland hatte das Robert Koch-Institut für 2007 eine Zunahme von vier Prozent bei neuen HIV-Diagnosen registriert, insgesamt wurden dem Institut 2752 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Erstdiagnosen hat sich damit seit 2001 beständig erhöht.

Besonders in Afrika ist Aids laut UNAIDS weiterhin Todesursache Nummer eins: Dem neuen Bericht zufolge leben dort zwei von drei Betroffenen (67 Prozent), und dort starben drei von vier Aidsopfern (72 Prozent) des vergangenen Jahres. Die Zahl infizierter Kinder unter 15 Jahren erreichte 2007 weltweit mit etwas mehr als 2 Millionen einen neuen Höchststand, 270.000 Kinder starben an Aids, 370.000 infizierten sich neu. Immerhin ist die Zahl der Todesfälle bei Kindern leicht gesunken: Im Jahr 2003 waren noch 310.000 Kinder an der Immunschwäche gestorben.

Dem Weltaidsbericht zufolge haben sich die Hilfszahlungen für Bedürftige in Entwicklungs- und Schwellenländern von 2001 bis 2007 versechsfacht. Die internationale Staatengemeinschaft müsse weiterhin in Vorbeugung und Behandlung investieren, mahnte Piot. Nur so lasse sich das für 2010 erklärte Ziel des universellen Zugangs aller Bedürftigen zur nötigen Hilfe erreichen. Derzeit erhalten rund drei Millionen Bedürftige in Entwicklungs- und Schwellenländern die nötigen Medikamente, heißt es im Weltaidsbericht weiter. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist das jedoch nur knapp ein Drittel der geschätzt 9,7 Millionen Menschen, die die Präparate brauchen.