Zahnpflegeprodukte

iWhite nicht mehr apothekenexklusiv Patrick Hollstein, 05.01.2017 14:44 Uhr

Berlin - 

So mancher Apotheker staunt nicht schlecht, wenn er die aktuelle TV-Kampagne für iWhite sieht. „Erhältlich bei Rossmann, Müller und in Ihrer Apotheke“, heißt es dort. Rossmann? Müller? Hintergrund ist ein Wechsel des Vertriebspartners.

Das Zahnaufhellungsmittel kommt von der belgischen Firma Sylphar und ist seit Juni 2014 in deutschen Apotheken erhältlich. Als Vertriebspartner begleitete Hermes Arzneimittel die Markteinführung und erreichte mit dem 9+3-Einführungsangebot im HV-Aufsteller tatsächlich eine hohe Marktabdeckung. Die Umsätze blieben mit rund 2,5 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) aber hinter den Erwartungen. Viele Apotheken schickten die Ware zurück; bis auf 10 Prozent musste Hermes den Preis zurückzahlen.

Bei Sylphar entschloss man sich 2016, noch einmal zu investieren. Schon im ersten Jahr war iWhite im Fernsehen präsent, zwei Millionen Euro ließ sich der Hersteller die Kampagne zum Launch kosten. Beim zweiten Anlauf sollte aber auch die Vertriebsstrategie geändert und iWhite in den Mass Market gebracht werden. Daher kündigte Hermes den Vertrag zum 30. Juni – trotz angekündigter Fernsehwerbung. „Damit zeigen wir deutlich, dass wir weiterhin zu 100 Prozent zur Apothekenexklusivität stehen“, sagt Geschäftsführer Jörg Wieczorek.

Neuer Vertriebspartner ist DMV Diedrichs. Das 1946 als Großhandel gegründete Familienunternehmen aus Bad Pyrmont hat sich auf Drogerie-Sortimente spezialisiert, die über die gesamte deutsche Handelslandschaft vertrieben werden. Zum Portfolio gehören unter anderem Ohropax, Carmex, Kaufmanns sowie P&G-Marken wie Ace, Meister Proper und Old Spice. Geschäftsbeziehungen gibt es zu Drogerieketten, Lebensmitteleinzelhändlern und Kaufhäusern.

iWhite hat der neue Partner nun zunächst bei Rossmann und Müller untergebracht. Beobachter bezweifeln, dass das Produkt, das nach wie vor für 30 Euro verkauft wird, im Mass Market besser funktioniert als in der Apotheke. Auf den neuen Vertriebsweg wird im TV-Spot dezidiert hingewiesen, der noch bis Ende Januar ausgestrahlt werden soll. Erwähnt werden auch die Apotheken, um die sich seit der Trennung von Hermes die Vertriebsfirma Werner Schmidt Pharma kümmert.

Das iWhite-Kit enthält zehn flexible Schalen mit einem Bleaching-Gel, die an fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 20 Minuten lang getragen werden sollen. Calcium-Kristalle bilden laut Hersteller in Kombination mit Polymeracrylaten einen Film auf der Zahnoberfläche, der zu einer Zahnaufhellung und gleichzeitig zu einer Remineralisierung führen soll.

Außerdem ist das Aufhellungsmittel Phthalimidoperoxyhexansäure (PAP) enthalten, das Verfärbungen löst, Bakterien entfernt und die Zähne bis zu acht Nuancen heller werden lässt. Neben dem Kit zur Zahnaufhellung ist seit Sommer auch eine Zahnpasta auf dem Markt.