Video-Spezial Naturkosmetik

Weleda sucht Arzneimittel-Strategie APOTHEKE ADHOC, 10.06.2013 10:24 Uhr

Naturkosmetik und Arzneimittel: Weleda-Chef Ralph Heinisch sucht nach Wegen aus der Krise in der Pharmasparte. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Bodylotion, Duschgel oder Shampoo – die Hälfte des Umsatzes im Bereich Naturkosmetik macht Weleda im Mass Market. Auf Apotheken entfällt ein Viertel der 227 Millionen Euro, die der Schweizer Hersteller im vergangenen Jahr in diesem Bereich erwirtschaftet hat. Die Naturkosmetik entwickelt sich immer mehr aus der Apotheke in Richtung Drogerie. Das sei nicht gewollt, sondern hänge mit allgemeinen Marktentwicklungen zusammen, sagt Vorstandsvorsitzender Ralph Heinisch.

In Deutschland nehmen die Apotheken dennoch eine wichtige Funktion im Vertriebskonzept der Weleda ein. Wegen des zusätzlichen Angebots an anthroposophischen Arzneimitteln ist die Offizin der wichtigste Umsatzkanal des Herstellers. Doch die Pharmasparte hat Weleda regelmäßig Verluste beschert.

Nach Preissteigerungen will Weleda das Geschäft mit Arzneimitteln mit einer neuer Strategie vorantreiben und kostendeckend machen. Bundesweit bietet Weleda rund 1500 verschiedene Präparate an. In der OTC-Sparte sind Neurodoron, Calmedoron oder Infludoron die Umsatztreiber.

Nach unten ging es erneut mit Iscador, was laut Weleda am Wegfall der Erstattungsfähigkeit liegt. Konkrete Pläne wie der Bereich in den Apotheken gestärkt werden soll, wurden bislang nicht bekanntgegeben.

Die Probleme, die Weleda mit der Pharmasparte habe, beträfen auch andere Hersteller, so Heinisch. Derzeit sucht der Hersteller unter anderem in Gesprächen mit Wettbewerbern nach Wegen aus der Krise. „In erster Linie geht es darum, gemeinsam Modelle zu entwickeln, wie man für die Therapierichtung die beste Versorgung dauerhaft sicherstellen kann“, so Heinisch. Marktabsprachen gebe es jedoch nicht.

Am Sortiment will Weleda zunächst nichts kürzen. Stattdessen hofft man in Arlesheim, dass der allgemeine Trend hin zu natürlichen Arzneimitteln auch das eigene Geschäft beflügelt. „Bisher sind unsere Arzneimittel im Markt wenig bekannt“, sagt Heinisch. Andere Hersteller hätten gezeigt, dass mit einer größeren Bekanntheit auch das Volumen der Arzneimittel wachsen werde.