Versandapotheken

Apotal schnappt sich BVB Alexander Müller, 18.07.2015 09:01 Uhr

Berlin - 

Fußballbundesligist Borussia Dortmund hat zur neuen Saison einen neuen Apothekenpartner: Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC übernimmt die Versandapotheke Apotal (Bad Apotheke, Bad Rothenfelde) die Versorgung der medizinischen Abteilung des Revierclubs. Bislang hatte eine Dortmunder Apotheke den BVB beliefert.

Die Kooperation mit Apotal ist allerdings etwas größer angelegt: Die Versandapotheke liefert nicht nur Arzneimittel und Verbandstoffe, sondern investiert im Stadion auch in Bandenwerbung. Das Logo der Versandapotheke wird zudem auf den Medizinkoffern zu sehen sein.

Dort war bislang das Signet der Apothekenkooperation Linda zu sehen. Apotheker Markus Mießner ist Linda-Mitglied und hat den BVB in den vergangenen Jahren von seiner Petri-Apotheke aus versorgt. Die ist keine drei Kilometer vom Stadion entfernt. Doch der Vertrag wurde nicht verlängert, seit Juli ist Mießner nicht mehr der „Hoflieferant“ des Fußballclubs.

Der Trainerwechsel beim BVB hat mit dem Apothekenwechsel aber nichts zu tun, Apotal ist dem Vernehmen schon länger im Gespräch mit den Dortmundern. Ohnehin kennt man das Geschäft bei der Versandapotheke: Auch die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen wird von Apotal gesponsert, genauso wie der FC St. Pauli. Weil sich der Kultclub aus Hamburg in der 2. Bundesliga gehalten hat, wird die Kooperation mit Apotal fortgesetzt – es geht natürlich auch um Fernsehpräsenz.

Apropos Präsenz: Schneller als die Petri-Apotheke wird Apotal den BVB kaum liefern können. Apotheker Mießner hatte sich meist selbst in sein Pillentaxi gesetzt und war auch außerhalb seiner eigenen Öffnungszeiten zum Stadion oder Trainingsgelände gefahren.

Bei Apotal macht man sich deshalb keine Sorgen. Die medizinischen Abteilungen kauften ohnehin meist größere Kontingente ein. Daher sei es eher ungewöhnlich, dass schnell etwas benötigt wird. Der BVB wird zudem auch bei Apotal einen eigenen Ansprechpartner haben.

Linda fehlt dagegen ein prominenter Club im Werbeportfolio. Aber die Apothekenkooperation wird es verschmerzen können: Insgesamt 34 Vereine zählen zu den Sportpartnern von Linda, außerdem habe man einen neuen Bundesligisten an der Angel. Details sollen erst verraten werden, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. So ist das im Profi-Fußball.

Überhaupt sind die Fußballclubs recht zurückhaltend, was ihre Apothekenpartner betrifft: Hannover 96 teilte auf Anfrage zwar mit, man kooperiere „mit einer lokalen Apotheke, die unseren Bedarf beziehungsweise unsere Versorgung zur vollen Zufriedenheit sicherstellt“. Der Name der Apotheke wird aber nicht verraten. Schalke 04 bestellt meist auch „bei einer Apotheke unseres Vertrauens“, einen festen Vertriebspartner habe man aber nicht.

Die TSG 1899 Hoffenheim arbeitet einem Sprecher zufolge „sehr vertrauensvoll mit einer Apotheke aus der Region“ zusammen. Auch hier kein Name. Gleiches Spiel beim FC Augsburg: „Wir bitten um Verständnis, dass wir in der Öffentlichkeit keine Angaben machen möchten, unter anderem aus Rücksicht auf Partner.“ Beim VfB Stuttgart sind gar „zu der von Ihnen angefragten Thematik grundsätzlich keine Angaben möglich“. Bayer 04 Leverkusen verweist immerhin auf die direkte Verbindung, die man aus der Verbundenheit zur Bayer AG habe. Lokalrivale Borussia Mönchengladbach will keine Angaben machen.

Apotal hat den Profi-Fußball schon 2008 für sich entdeckt – vor allem als Werbefläche. Damals wurde TV-relevante Bandenwerbung bei allen Heimspielen des BVB, Hannover 96, Arminia Bielefeld, dem Hamburger SV, dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslautern gebucht.

Die neue Saison geht für Apotal und Borussia Dortmund schon bald los: Gestern wurde ausgelost, dass der BVB in der Qualifikation zur Europa League entweder gegen den weißrussischen Verein Schachtjor Soligorsk oder den österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC antreten muss. Vermutlich hofft nicht nur der Dortmunder Anhang, sondern auch Apotal auf noch etwas klangvollere Gegner.

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