Packungsgrößen

Ursapharm klagt über Falschmeldungen APOTHEKE ADHOC, 12.01.2011 12:12 Uhr

Berlin - 

Dem Pharmahersteller Ursapharm machen die Änderungen durch die neue Packungsgrößenverordnung Sorgen: Die Augentropfen Timo-Comod (Timolol) müssen unter Umständen seit Jahresbeginn in Apotheken substituiert werden. Der Hersteller hat Apotheken und Ärzte über die gesetzlichen Austauschregeln informiert und an die Möglichkeit des Aut-Idem-Kreuzes erinnert - Timo-Comod sei das einzige konservierungsmittelfreie Timololprodukt im Mehrdosisbehältnis.

Die Augentropfen sind in 10 Milliliter-Behältnissen erhältlich, Präparate anderer Hersteller umfassen 5 Milliliter. Bis Ende vergangenen Jahres war damit eine Substitution von Timo-Comod ausgeschlossen. Mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) ist dagegen auch bei abweichenden Packungsinhalten ein Austausch innerhalb der N-Größen möglich.

Zwar dürfen N1-Packungen nach der neuen Regelung nur um bis zu 20 Prozent von der Normgröße von 10 Millilitern abweichen. Einige Hersteller haben aber ihre Präparate mit 5 Millilitern weiter als N1 gemeldet. Bei Patienten, deren Krankenkassen Rabattverträge über den Wirkstoff Timolol abgeschlossen haben, schreibt die Apotheken-Software nun die Substitution vor.


Timo-Comod gehört nach Angaben eines Ursapharm-Sprechers nicht zu den Hauptumsatzträgern, habe sich aber in der Vergangenheit gut entwickelt. Wie groß die Verluste durch die neuen Substitutionsregeln sein werden, könne noch nicht abgesehen werden.

Die falschen Angaben zu den Packungsgrößen können in der Lauer-Taxe frühestens zum Februar korrigiert werden. Doch auch dann dürften einige Fragen zur Substitution noch nicht abschließend geklärt sein: Anfang März will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine überarbeitete Version der Anlagen für die N-Klassifizierung veröffentlichen.

Ursapharm mit Sitz in Saarbrücken hat sich auf ophtalmologische Präparate spezialisiert. Schwerpunkte bilden Produkte zur Behandlung des trockenen Auges, für die antientzündliche und antibiotische Therapie sowie zur Behandlung des Glaukoms. Gesellschafter des inhabergeführten Familienunternehmens sind die Familien Holzer und Buxmann, Geschäftsführer ist Frank Holzer. Ursapharm beschäftigt in Deutschland sowie in Vertriebszentren im europäischen Ausland, in Indien und Russland insgesamt mehr als 450 Mitarbeiter.