Einigung zu Arzneimittelpreisen bis zum 29. September

Trump-Drohung: Boehringer kompromissbereit 05.08.2025 12:05 Uhr

Ingelheim - 

Nach der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach günstigeren Medikamentenpreisen in den USA hat Boehringer Ingelheim seine Bereitschaft zur Kooperation betont. „Wir werden weiterhin konstruktiv mit Regierungen, Aufsichtsbehörden und Patientenorganisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Patienten Zugang zu bezahlbaren Medikamenten haben und medizinische Innovationen für lebenswichtige Behandlungen weiterhin möglich sind“, teilte der Pharmakonzern mit.

Trump hatte sich mit der Forderung nach günstigeren Preisen für Arzneimittel in den USA in Briefen an 17 große Pharmakonzerne, darunter Boehringer, gewandt und eine Frist bis zum 29. September gesetzt. Boehringer erklärte, auch dem Unternehmen sei wichtig, dass Medikamente zu Preisen verfügbar seien, die sich Patienten leisten könnten.

In den USA existiert keine zentrale staatliche Regulierung für Medikamentenpreise. Die Pharmaindustrie entscheidet weitgehend selbst darüber, wie viel Arzneimittel kosten.

Binnen 60 Tagen sollten Hersteller wie Lilly, Novartis und Pfizer sicherstellen, dass Geringverdiener stärker von einer Bestpreisgarantie für Medikamente profitieren und neue Arzneimittel automatisch zum niedrigsten Preis angeboten werden. Zudem sollen im Ausland erzielte Mehreinnahmen an amerikanische Patienten und Steuerzahler zurückfließen, wie Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte.

Unklar war nach der Ankündigung vergangene Woche, wie genau die Bestpreisgarantie für neue Arzneien funktionieren soll. So merkte eine CNBC-Journalistin an, dass die „Most Favored Nation“-Preisgestaltung – so heißt die Bestpreisgarantie – sich an Preisen im Ausland orientiert. Das Problem: Neue Präparate werden üblicherweise als Erstes auf dem US-Markt eingeführt, sodass es keine Vergleichsmöglichkeit für geringere Preise gibt.