Pharmakonzerne

Trübe Zeiten bei Novartis Isaac Bah, 25.01.2012 14:08 Uhr

Berlin - 

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis steckt in der Krise: Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Ergebnis durchwachsen: Zwar konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr weiter ausgebaut werden, der Gewinn ging jedoch deutlich zurück. Auch 2012 ist kaum Besserung in Sicht.

 

Der Nettoumsatz stieg um 16 Prozent auf 58,6 Milliarden US-Dollar; hier schlug allerdings noch einmal der Zukauf von Alcon zu Buche. Der Reingewinn lag mit 9,2 Milliarden Dollar 7 Prozent unter Vorjahr. Das vierte Quartal verhinderte eine positivere Jahresbilanz: Zwischen Oktober und Dezember brach der Gewinn um 47 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar ein.

Novartis hatte Ende 2011 einen Großteil seiner Abschreibungen verbucht: Der Abbruch der Studie zum Wirkstoff Aliskiren (Rasilez/Tekturna) schlug mit 900 Millionen Dollar zu Buche. Die temporäre Schließung eines Werks im US-Bundesstaat Nebraska wirkte sich mit 115 Millionen Dollar ebenfalls deutlich auf das Konzernergebnis aus.

Die Pharmasparte konnte beim Nettoumsatz um 7 Prozent auf 32,5 Milliarden Dollar zulegen; im Bereich Consumer Health stiegen die Erlöse um 6 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.

Das Geschäft mit Generika wuchs um 10 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar. Allerdings musste Sandoz/Hexal in Deutschland erneut Verluste einstecken: Nachdem der Umsatz bereits im Vorjahr um 9 Prozent 384 Millionen Euro geschrumpft war, ging das Geschäft erneut um 13 Prozent zurück. Allerdings schrumpfte der Markt nach Konzernangaben sogar um 17 Prozent.

Rückläufig war nach der Pandemie 2010 das Impfstoff- und Diagnostikgeschäft: Der Umsatz lag mit 2 Milliarden Dollar 32 Prozent unter Vorjahr.

Für das laufende Jahr rechnet Konzernchef Joseph Jimenez mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. Der Gewinn soll jedoch erneut niedriger liegen.