Alternativmedizin

TCM: Von 100 auf X Carolin Bauer, 01.03.2014 08:58 Uhr

Berlin - 

Aus vertrieblicher Sicht wäre der Aufbau eines TCM-Geschäfts in Deutschland für Bayer/Steigerwald eine Herausforderung. In Apotheken spielen die chinesischen Heilmittel aus Pflanzen und Tieren bislang eine eher untergeordnete Rolle. Die Herstellung ist aufwendig und benötigt Fachkompetenz.

Chinesische Rezepturen werden von rund 100 Apotheken hergestellt. Die Rohstoffe sind – bis auf Ausnahmen wie Aconiti/Eisenhut und Ephedrakraut/Meerträubchen – nicht apothekenpflichtig, müssen aber wie eine Rezeptur nach der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) dokumentiert werden.

Verordnungen werden von Kliniken, Ärzten oder Heilpraktikern ausgestellt. Geliefert werden die Rohstoffe von spezialisierten Großhändlern. Die Firmen haben sich in Süddeutschland konzentriert, da dort TCM verbreiteter ist.

Geprüfte Ware bieten etwa SinoPhytoMed aus dem oberpfälzischen Waldsassen, HerbaSinica aus dem fränkischen Rednitzhembach oder ChinaMedica aus dem oberbayerischen Tegernsee an.

Politisch ist TCM kaum anerkannt. Akupunktur ist bei bestimmten Erkrankungen Kassenleistungen, ansonsten müssen die Patienten ihre Behandlung selbst bezahlen. Deutlicher etablierter sind die Heilmethoden aus Fernost in der Schweiz und Österreich.