„Vorteil24“

Sequalog verabschiedet sich APOTHEKE ADHOC, 16.07.2012 18:17 Uhr

Berlin - 

Zum Ende von „Vorteil24“ meldet sich nun auch noch der Logistik- und Rabattdienstleister Sequalog zu Wort: Obwohl man den teilnehmenden Linda-Apotheken im Wettbewerb mit den ausländischen Versendern helfen hatte wollen, sei „Vorteil24“ von Beginn an auch kritisch betrachtet worden. Zuletzt habe der „von unseren Gegenspielern initiierte öffentliche Druck auf unser Geschäftsmodell“ massiv zugenommen und sei „in einer interessengeleiteten Instrumentalisierung der Gesundheitspolitik“ gegipfelt schreibt die Firma. „Dieser auch von staatlicher Seite auf unsere Partnerapotheke ausgeübte Druck, macht es ihr nahezu unmöglich, den ihr zugewiesenen Part im Geschäftsmodell fortzusetzen.“

Über Sequalog mit Sitz im niederländischen Nijmegen wurden bei „Vorteil24“ die Rabatte gewährt und die Provisionen an die teilnehmenden deutschen Apotheken gezahlt. Die Firma fungierte bei dem Pick-up-Konzept als Bindeglied zwischen der formal abgebenden Montanus Apotheke in den Niederlanden und den Linda-Apotheken. Sequalog war auch mit der Abholung der Arzneimittel beauftragt worden.

Nach gründlicher Abwägung habe man entschieden, dass es die verantwortungsvollste Lösung sei, „das Konzept dem öffentlichen Druck zu entziehen“. Daher würden Rezeptbestellungen der Linda-Apotheken nicht mehr angenommen.

Man sei aber nach wie vor überzeugt, „dass 'Vorteil24' das bessere, die ethisch-pharmazeutischen Anforderungen erfüllende Wettbewerbsmodell war und ist“, und dass es sich um ein tragfähiges und erfolgversprechendes Modell handelt. „Um dies zu beweisen wird das Geschäftsmodell als 'Testprojekt' in kleinstem Rahmen durch einige Projektapotheken (diejenigen neun Apotheken, die schon bei Beginn des Projektes 'Vorteil24' im Jahre 2008 daran beteiligt waren) auf eigenes Risiko fortgeführt, gleichzeitig werden die 'Vorteil24'-Kunden so weit wie möglich geschützt.“

Wie zuvor schon Linda schreibt sich auch Sequalog auf die Fahne, mit „Vorteil24“ das bewirkt zu haben, was die Gesundheitspolitik Jahre vorher nicht geleistet habe: „die Wettbewerbsvorteile zugunsten der ausländischen Apotheken abzuschaffen und die Wettbewerbsgleichheit der inhabergeführten deutschen Apotheken wiederherzustellen“.