Sortimentswechsel

Sanofi: Fluoretten gehen mit Zentiva APOTHEKE ADHOC, 10.09.2018 09:10 Uhr

Berlin - 

Der Mutterkonzern Sanofi hat die Tochter Zentiva abgetrennt. Seit 1. September gelten daher Neuerungen nicht nur in Bezug auf das Direktgeschäft. Die Generikasparte steht nun auf eigenen Füßen. Mit Zentiva gehen auch zwei Altoriginale: Fluoretten und D-Fluoretten.

Zentiva hat vor wenigen Tagen die OTC-Monatsangebote verschickt. Der September-Flyer informiert nebenbei über zwei Neue im Portfolio. Nach mehr als 40 Jahren wechselten Fluoretten und D-Fluoretten den Besitzer. Sanofi hatte die Arzneimittel sein 1977 beziehungsweise 1974 im Sortiment. Doch offenbar sah man die Präparate beim neuen Eigentümer der Generikasparte besser aufgehoben. Ab fünf Packungen gibt es 15 Prozent Barrabatt.

D-Fluoretten kombinieren Vitamin D3 zu 500 I.E. und 0,25 µg Fluorid. Das apothekenpflichtige Arzneimittel ist zur kombinierten Rachitis- und Kariesprophylaxe in den ersten beiden Lebensjahren zugelassen. Die Tabletten sind zu 30 und 90 Stück im Handel. Eltern sollen die Tabletten auf einen Löffel geben und in Flüssigkeit zerfallen lassen. Die geschmacksneutrale Lösung wird dass direkt verabreicht. Mitbewerber der Kombination sind Merck mit Fluor Viagntol und Meda mit Zymafluor D. Meda hatte 2015 das Arzneimittel mit Rottapharm/Maduas übernommen. Fluoretten mit 0,25 mg, 0,5 mg und 1 mg Fluorid sind zu 300 Stück erhältlich. Hierbei handelt es sich um ein nicht-apothekenpflichtiges Arzneimittel zur Zahnkariesprophylaxe.

Sanofi hatte 2008 den tschechischen Hersteller Zentiva für 1,8 Milliarden Euro übernommen. Das Unternehmen sollte zum Nukleus für ein globales Generikageschäft werden. Bis dahin war der französische Konzern vor allem in Nordamerika mit der Sparte Winthrop aktiv. Ab 2011 wurde beide Marken sukzessive zusammengelegt. Der Verkauf des Europageschäfts war bereits in der Strategie 2020 angekündigt worden. In anderen Märkten will Sanofi dabei bleiben.

Von Randgeschäften will sich Sanofi trennen und stattdessen in Bereiche investieren, in denen der Konzern mehr Potenzial sieht. So hatt der Konzern seine Veterinärsparte Merial gegen das OTC-Geschäft von Boehringer Ingelheim getauscht. Erst im Januar hatte Sanofi den Kauf des auf seltene Blutkrankheiten spezialisierten US-Biotechunternehmens Bioverativ für 11,6 Milliarden US-Dollar angekündigt.

Für 1,9 Milliarden Euro wechselte Zentiva zu Advent. Der Finanzinvestor wurde 1984 von Investmentbanker Peter Brooke gegründet und gehört heute zu den führenden Hedgefonds weltweit. Derzeit gehört der niederländische Homecare-Spezialist Mediq zum Portfolio. Die Klinikkette Median wurde 2014 verkauft, genauso wie ein Jahr später die Parfümeriekette Douglas.

Casa Reha, eine Kette an Pflegeheimen, wurde 2015 an den Marktführer Korian (Curanum) verkauft. 2000 beziehungsweise 2002 hatte Advent durch die Übernahme von Tropon und Viatris im Pharmamarkt für Schlagzeilen gesorgt. Aus den Unternehmen ging Meda hervor; der schwedische Hersteller gehört heute zu Mylan.