Diagnostik-Hersteller

Roche: PCR-Test für Affenpocken APOTHEKE ADHOC/dpa, 27.05.2022 14:49 Uhr

Roche hat PCR-Tests für Affenpocken entwickelt. Foto: diy13/shutterstock.com
Berlin - 

Der Pharmakonzern Roche hat PCR-Tests zur Erkennung des in zahlreichen Ländern festgestellten Affenpockenvirus entwickelt. Die Testkits stehen für Forschungszwecke zur Verfügung.

Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft TIB Molbiol sibd drei verschiedene Lightmix-Modular-Testkits geschaffen worden, teilte Roche mit. Eines der Testkits kann Orthopoxviren im Allgemeinen nachweisen. Das zweite Kit kann explizit Affenpocken nachweisen. „Für Forschende, die an beiden Ergebnissen interessiert sind, wurde ein drittes Kit entwickelt, das gleichzeitig Orthopoxviren nachweist und Auskunft über die Präsenz eines Affenpockenvirus (west- und zentralafrikanische Klade) gibt“, teilt Roche mit.

„Roche hat in kürzester Zeit eine neue Testreihe entwickelt, die das Affenpockenvirus nachweist und dabei hilft, seine epidemiologische Ausbreitung zu verfolgen“, so Thomas Schinecker, CEO Roche Diagnostics. „Diagnoseinstrumente sind von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, auf neue Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu reagieren und sie letztlich unter Kontrolle zu bringen, da sie Reaktionsmaßnahmen wie Rückverfolgung und Behandlungsstrategien erleichtern.“

Um Affenpocken zu detektieren, muss zunächst eine Probe mit einer etablierten NA-Methode genommen werden. „NA“ steht dabei für Nukleinsäureaufreinigung. Dabei kann die Reinigung durch verschiedene Methoden erreicht werden.

Die Lightmix Modular Assays sind dabei nicht gänzlich neu. Roche hat diese Multiplex-Panels zur Detektion von Pathogenen bereits länger im Sortiment. Neben Affenpocken können zahlreiche andere Krankheiten mit den jeweils passenden Testkits nachgewiesen werden, unter anderem Sars-CoV-2 und andere Coronaviren, Entero- und Adenoviren, E. coli, Haemophilus influenzae, Noroviren und Clostridium difficile. Alle Assays enthalten lyophilisierte Mischungen aus Primern und Hydrolysesonden sowie eine positive Kontrolle. Je nach Test können zusätzliche Roche Reagenzien zur Extraktion des genetischen Materials benötigt werden.

Das Affenpockenvirus hat sich zuletzt nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent ausgebreitet, sondern wurde auch in europäischen Ländern nachgewiesen. Die neuen Testkits von Roche sollen dabei helfen, die weitere Ausbreitung des Virus zu beobachten sowie die Wirkung von Therapien, Impfstoffen und Maßnahmen zu überwachen.