Schwächeres Umsatzwachstum

Roche auf Sparflamme dpa, 04.02.2009 14:35 Uhr

Basel - 

Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat 2008 einen überraschend hohen Gewinnrückgang verbucht und stellt sich auf ein schwächeres Umsatzwachstum ein. Als Grund für die Einbußen nannte das Unternehmen den starken Franken und einen geringeren Finanzertrag. Unter dem Strich sei der Konzerngewinn um 5 Prozent auf 10,8 Milliarden Franken (7,3 Milliarden Euro) gefallen, teilte Roche mit. „Die Bedingungen an den Finanzmärkten werden auch 2009 schwierig bleiben“, sagte Finanzvorstand Erich Hunziker.

Der Umsatz von Roche sank währungsbedingt um ein Prozent auf 45,6 Milliarden Franken. In lokalen Währungen gab es allerdings ein Plus von sechs Prozent. Ähnliche Erlössteigerungen in lokalen Währungen erwartet die Roche-Gruppe auch für 2009. 79 Prozent der Umsätze entfielen auf die Sparte Pharma, 21 Prozent auf die Division Diagnostics.

Das Wachstum im Kerngeschäft habe die erwarteten Rückgänge beim Verkauf des Grippemittels Tamiflu, das vor allem im Zusammenhang mit der Vogelgrippe ein wichtige Rolle spielte, mehr als wettmachen können, hieß es. Der Umsatz mit Tamiflu sank um 1,6 Milliarden Franken, da Regierungen wesentlich weniger Vorräte zur Pandemievorsorge bestellt hatten.

Der Pharma-Umsatz zog dank der anhaltend starken Nachfrage nach Krebsmedikamenten wie MabThera/Rituxan oder Avastin in lokalen Währungen um drei Prozent auf 35,9 Milliarden Franken an. Erstmals erzielten drei Krebsmedikamente Verkäufe von jeweils über fünf Milliarden Franken.

Der Pharmakonzern, der vor wenigen Tagen im Übernahmepoker um seine Biotech-Tochter Genentech das Angebot für die Komplettübernahme auf 42 Milliarden Dollar gesenkt hatte, will sich auch in Zukunft weiter auf die beiden Kerngeschäfte Pharma und Diagnostika konzentrieren. Keine Probleme erwartet Roche bei der Finanzierung des Mega-Deals: „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Genentech-Übernahme finanzieren können“, so Hunziker. Die Dividende will Roche weiter erhöhen: Geplant sei eine Steigerung von 9 Prozent auf 5 Franken je Genussschein (Vorjahr: 4,6).