Apothekenpflicht

Rennie räumt die Sichtwahl auf Alexander Müller, 17.10.2012 14:51 Uhr

Rennie in der Schütte: Bayer plant einen freiverkäuflichen Ableger seines Magenmittels. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Pharmakonzern Bayer geht mit seinem Produkt Rennie in die Freiwahl.

Als „Rennie fresh“ soll der Klassiker gegen Sodbrennen demnächst

freiverkäuflich sein. Bayer will den Launch mit einer TV-Kampagne und

Aufstellern in den Apotheken begleiten. Außerhalb der Apotheke soll das

Präparat nicht verkauft werden – Bayer kann dies mit der neuen Zulassung

allerdings nicht verhindern.

Rennie enthält Calcium- und Magnesiumcarbonat und ist als apothekenpflichtiges Arzneimittel zur symptomatischen Behandlungen von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren zugelassen.

„Rennie Fresh“ soll in einer Packung mit 24 Kautabletten angeboten werden. Die Indikation lautet: „Symptomatische Behandlung von Sodbrennen, saurem Aufstoßen und säurebedingten Magenbeschwerden.“

Offenbar hat Bayer den Ableger als Medizinprodukt zugelassen. Wegen der physikalischen Wirkung der Inhaltsstoffe ist dies möglich. Damit kann der Konzern das Produkt quasi überall anbieten.

Der Außendienst stellt zwar die Bewerbung der Marke in den Vordergrund. Doch unter Apothekern regt sich Misstrauen: Rennie habe an Bedeutung verloren, seit Omeprazol aus der Verschreibungspflicht entlassen wurde. Möglicherweise sei Bayer auf der Suche nach neuen Vertriebskanälen, so die Befürchtung.