Randnotiz

Besser Fälschung mit DocMorris Carolin Bauer, 02.04.2013 12:34 Uhr

Berlin - 

Der Fälschungsskandal um Omeprazol ist ein Schlag für die Arzneimittelsicherheit in Deutschland. Großhändlern und Apotheken wurden seit zwei Jahren Plagiate des Protonenpumpenhemmers untergeschoben. DocMorris nutzt den Fall für Werbung in eigener Sache: Wenn es Fälschungen wirklich in die Lieferkette schaffen, sind demnach die Patienten im Versandhandel besser aufgehoben.

Normalerweise sind legale Versandapotheken extrem darauf bedacht, nicht mit unseriösen Anbietern in Verbindung gebracht zu werden. Denn im Internet fällt es oft schwer, zugelassene Versender zu erkennen. Selbst Siegel werden fleißig gefälscht. Die Gegner haben es daher einfach: Wäre der Versandhandel komplett verboten, gäbe es keine Abgrenzungsprobleme.

DocMorris dreht den Spieß um: Anders als die Kollegen vor Ort könnten nur Versandapotheken das Medikationsprofil ihrer Kunden jederzeit abrufen und diese „telefonisch, per Brief, Fax oder Mail optimal beraten – oder eben im Notfall auf mögliche Gefahren für die Gesundheit hinweisen“.

Über die „pharmazeutische Wissensdatenbank“ – vulgo: Kundenkartei – könne DocMorris seine Kunden noch am Tag des Bekanntwerdens von Fälschungen gezielt informieren. Ein klarer struktureller Vorteil gegenüber der Apotheke vor Ort, findet man in Heerlen.

Die holländische Versandapotheke räumt gleichzeitig ein, dass keine Apotheke vor gefälschten Medikamenten sicher sei. Also anders ausgedrückt: Wenn schon Fälschung, dann wenigstens mit DocMorris.