PureSGP nennt sich der Ableger, der im vergangenen Jahr an den Start gegangen ist. So wie zahlreiche andere Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln vertreibt das Unternehmen seine Produkte über einen eigenen Webshop und wirbt in den sozialen Medien. Im Angebot befinden sich ein Magnesium- und ein Kollagen-Präparat; letzteres wird als „Nr. 1 in deutschen Apotheken“ beworben. Werbefigur ist Model Eva Padberg.

Das Konzept scheint zu funktionieren, jedenfalls legten die Umsätze in der Kategorie Health Brands im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf knapp 65 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren laut Unternehmen die Produkte des Indikationsgebietes „Nervenschmerzen“ sowie die Nahrungsergänzungsmittel der Marke pureSGP. Dabei boomte das Geschäft in Deutschland (DACH: 53 Millionen Euro, plus 19 Prozent), während es im Ausland auf Vorjahresniveau blieb. Um 38 Prozent rückläufig auf 1,4 Millionen Euro war dagegen der Bereich Beauty Brands.

Auf der Kostenseite schlugen vor allem gestiegene Marketingaufwendungen zu Buche (32 Millionen Euro, plus 18 Prozent). Die Marketingquote, also die Kosten im Verhältnis zum Umsatz, lag bei 49 Prozent. Der Überschuss lag mit 8 Millionen Euro leicht unter Vorjahr.

Derweil verschwindet PharmaSGP nach fünf Jahren wieder von der Börse. Firmengründer Dr. Clemens Fischer hat einen Großteil der verbliebenen Aktien aus dem Streubesitz zurückgekauft. Im Oktober soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung die Abfindung der verbliebenen Kleinaktionäre (Squeeze-out) beschlossen werden. Fischer und Mitgründerin Madlena Hohlefelder hatten PharmaSGP im Juni 2020 an die Börse gebracht; sie gaben damals ein Drittel der Anteile ab.

Das Portfolio von PureSGP soll weiter wachsen. Kernmarken von PharmaSGP sind Rubaxx, Restaxil und Neradin, weitere bekannte Marken sind Baldriparan sowie Spalt, Formigran und Kamol. Mit Vertanical steht Fischer parallel kurz vor der Zulassung des ersten Cannabis-Fertigarzneimittels.