Generika

Pfizer verlobt sich mit Mylan APOTHEKE ADHOC, 23.08.2012 20:07 Uhr

Berlin - 

Pfizer und Mylan: Gemeinsam wollen die beiden US-Konzerne den Generikamarkt aufrollen. In Japan soll der gemeinsame Weg beginnen. Mylan entwickelt und produziert, Pfizer ist für den Vertrieb zuständig. Kosten und Profit werden geteilt. Zwar bleiben die beiden Konzerne rechtlich getrennt. Mylan, immerhin die Nummer 4 im Weltmarkt, nimmt aber schon einmal den Namen des Verlobten an: Die Produkte werden unter der Marke Pfizer vertrieben. Der weltgrößte Pharmakonzern macht damit im Generikamarkt gewaltig Terrain gut.

 

350 Produkte verschiedener Therapierichtung hat das Paar in Japan im Sortiment, 120 Präparate aus der Pipeline sollen dazu kommen. Der Aufschlag in Japan kommt nicht von ungefähr: Das Land ist zwar der zweitgrößte Pharmamarkt der Welt, aber mit einem Volumen 5,2 Milliarden US-Dollar nur der sechsgrößte Generikamarkt.

Das Aufholpotenzial wollen die Konzerne nutzen: Steigende Bevölkerungszahlen, zahlreiche Patentabläufe und politische Initiativen, die Kosten des Gesundheitssystems zu drücken, machten den Markt interessant: Die Generikaquote soll laut Regierung alleine in diesem Jahr von 24 auf 30 Prozent steigen.

Ob aus der Verlobung eine Ehe wird, bleibt abzuwarten. Pfizer prüft bekanntlich genau: Der indische Biotech-Konzern Biocon etwa wurde im März nach Hause geschickt. Mit dem pflegt wiederum Mylan derzeit noch gute Kontakte. Der Gesamtumsatz von Pfizer lag im vergangenen Jahr bei 67,4 Milliarden US-Dollar. Mylan setzte 6,1 Milliarden US-Dollar um.