Anhebung des Festbetrags um 18 Cent

Paracetamol: Fiebersaft bleibt Verlustgeschäft Patrick Hollstein, 22.11.2022 13:49 Uhr

Die Produktion von Fiebersaft und vielen anderen Arzneimitteln ist laut Ratiopharm derzeit nicht kostendeckend. Foto: Teva
Berlin - 

Ab Januar zahlen die Kassen 18 Cent mehr Fiebersäfte mit Paracetamol, auf Basis des Herstellerabgabepreises (ApU) entspricht dies sogar nur 7 Cent. Ratiopharm als einziger verbliebener Hersteller, der zum Preis der Kassen liefert, kann der Anhebung des Festbetrags nur eine symbolische Bedeutung abgewinnen.

Die Erhöhung des Festbetrags für Paracetamol-Saft zum 1. Januar sei grundsätzlich eine gute Nachricht. „Entsprechend begrüßen wir diese längst überfällige Entscheidung“, so eine Sprecherin. Damit sei aber nur ein „kleiner Schritt in die richtige Richtung“ getan. „Dieser reicht nicht aus, um eine wirtschaftliche Produktion von Paracetamol-Fiebersaft zu ermöglichen.“

Die aktuellen Preissteigerungen in der Herstellung übersteigen laut Hersteller die geplante Erhöhung um 18 Cent, was auf Ebene des Herstellerabgabepreises einer Erhöhung um lediglich 5 Prozent entspricht, weiterhin deutlich. „Zudem handelt es sich lediglich um eine Einzelentscheidung. Nach wie vor liegen die Produktionskosten bei vielen anderen Präparaten ebenfalls deutlich über den stagnierenden Festbeträgen.“

Fazit: „Wir bewerten die geplante Erhöhung als ein positives Signal, die Grundproblematik bleibt jedoch weiterhin bestehen. Eine grundsätzliche Anpassung des Festbetragssystems an die gravierend veränderten Umweltbedingungen ist unumgänglich.“