UV-Filter, MOAH und Umverpackungen

Öko-Test: Arsen in Mascara Alexandra Negt, 30.01.2021 08:50 Uhr

Das Urteil von Öko-Test zu Wimpertusche und Gesichtscremes fällt durchwachsen aus. Foto: coffeeflavour/Shutterstock.com
Berlin - 

In der neuen Ausgabe des Verbrauchermagazins Öko-Test wurden Gesichtscremes und Mascara getestet. Wie immer waren unterschiedlichste Produkte dabei – von günstig bis teuer, von konventionell bis zur zertifizierten Naturkosmetik. Auch einige Vertreter aus der Apotheke wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist durchwachsen, gerade bei den Mascaras.

Die Haut muss gerade jetzt im Winter gepflegt werden. Um trockene, schuppende Haut zu vermeiden, greifen zahlreiche Menschen zu Cremes. Öko-Test hat insgesamt 20 Cremes für trockene und empfindliche Haut getestet. Gekauft wurde in Drogerien, Super- und Biomärkten, Apotheken, Discountern und im Reformhaus. Vorne mit dabei ist die Naturkosmetik. Testsieger bei den Cremes für trockene Haut ist die Emosie Mandelblüten Creme von Hildegard Braukmann. Zwar enthält sie die Duftstoffe Citronellol, Geraniol und Cumarin, jedoch aus natürlichem Ursprung. Die Duftstoffe müssen aufgrund des erhöhten Allergiesierungspotentials namentlich genannt werden.

Mit 10,25 Euro pro 50 ml gehört die Creme zu den teuren Produkten. Auf Platz 2 ist eine günstigere Variante aus dem Drogeriemarkt. Die Isana 24 H Creme Reichhaltige Pflege von Rossmann kostet 1,99 Euro pro 50 ml und erhält ebenfalls das Gesamtergebnis „sehr gut“. Eher abgeschlagen im hinteren Mittelfeld liegt die Medipharma Cosmetics Olivenöl Gesichtspflege von Dr. Theiss. Sie ist bei den Gesichtcremes für trockene Haut eingeteilt und erhält das Gesamturteil „ausreichend“. Neben der unnötigen Umverpackung kritisiert Öko-Test die enthaltenen PEG- und PEG-Derivat-Verbindungen. 50 ml kosten 15 Euro.

Drei Produkte erhielten das Gesamturteil „ungenügend“. Darunter zwei Produkte von Johnson & Johnson. Die Bebe Sanftumsorgt Sensitive Pflege und die Neutrogena Hydro Boost Aqua Creme fallen aufgrund von Umverpackung, bedenklicher UV-Filter, PEG- sowie PEG-Derivat-Verbindungen, Butylhydroxytoluol, Propylparaben, Silikone und halogenorganischen Verbindungen durch.

Bei den Mascaras fällt das Urteil nicht viel besser aus. Von den insgesamt 18 getesteten Wimperntuschen fallen sieben Produkte mit dem Urteil „ungenügend“ durch. Bei den Verlierern bemängelt Öko-Test vor allem enthaltene Parabene und MOAH-Verbindungen, hierbei handelt es sich um Verbindungen, die ursprünglich aus Erdöl stammen. Sorgen macht dem Verbrauchermagazin vor allem eine Mascara: In der Artdeco Volume Supreme Mascara, Farbton black 1, wurde Arsen gefunden. Ein giftiger Stoff der nicht in Kosmetik enthalten sein darf. Da die Wimpern von zahlreichen Anwendern bis zum Wimpernkranz geschminkt werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die giftige Verbindung dermal aufgenommen werden könnte.

Als bekannter Vertreter aus der Apotheke war Dr. Hauschka dabei. Die Volume Mascara, im Farbton black, erhält das Gesamturteil „sehr gut“. Einzige Kritikpunkte: Die Tusche ist in einem nicht notwendigen Karton verpackt und es sind die Duftstoffe Citronellol und Geraniol enthalten. Mit 24,38 Euro pro 10 ml ist das Produkt das teuerste im Test. Doch gut geht auch günstiger: Die Alverde Glamourous Volume Mascara von dm kostet 2,32 Euro und kommt ohne Umkarton und ohne Duftstoffe aus.

Gerade Personen mit empfindlicher Haut sollten bei Mascara genau hinschauen. Nicht selten kommt es zu einer Unverträglichkeit und die Augen röten sich und sind geschwollen. Um die Entzündung zuverlässig zu behandeln, heißt es dann für die Betroffenen zu „verzichten“. Die Augen sollten bis zum Abklingen der Symptome nicht weiter geschminkt werden – weder mit Mascara noch mit Lidschatten, Kajal & Co. zu den weiteren Verbindungen die Öko-Test in den durchgefallenen Produkten fand gehören Butylhydroxytoluol (BHT), Paraffine, Formaldehyd und Formaldehydabspalter sowie halogenorganische Verbindungen.