11,5 Prozent der Belegschaft gehen

Novo Nordisk streicht 9000 Stellen 10.09.2025 11:21 Uhr

Berlin - 

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk setzt den Rotstift an. Weltweit würden 9000 Jobs gestrichen, teilte das vor allem für sein Abnehmmedikament Wegovy bekannte Unternehmen in Bagsvaerd mit. Das sind nach Unternehmensangaben 11,5 Prozent der Belegschaft. Mehr als die Hälfte der Stellen sollen im Heimatmarkt Dänemark wegfallen.

Die Kosten für die Neuaufstellung beziffert Novo Nordisk auf acht Milliarden dänische Kronen (1,07 Milliarden Euro). Genauso viel will das Management ab 2026 dann jährlich aufgrund der Stellenstreichungen einsparen.

Ziel sei es, das Unternehmen schlanker aufzustellen und Entscheidungen zu beschleunigen, nachdem man zuletzt rasant, aber nicht unbedingt effizient gewachsen sei. So soll der Konzern vor allem auf die Wachstumschancen im Bereich Diabetes und Adipositas ausgerichtet werden, hieß es. Die Prognose für den Betriebsgewinn in diesem Jahr wurde deutlich gesenkt. In Folge der Restrukturierung passte Novo seinen Ausblick für 2025 an. Für den bereinigten operativen Gewinn erwarten die Dänen nun einen um Wechselkurseffekte bereinigten Zuwachs von 4 bis 10 Prozent. Zuletzt war das Management von 10 bis 16 Prozent Plus ausgegangen.

Mike Doustdar, Präsident und CEO von Novo Nordisk: „Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Adipositas und Diabetes liefert Novo Nordisk lebensverändernde Produkte für Patienten auf der ganzen Welt. Aber unsere Geschäfte entwickeln sich weiter, insbesondere im Bereich Adipositas, da dieser wettbewerbsintensiver und verbraucherorientierter geworden ist. Unser Unternehmen muss sich ebenfalls weiterentwickeln. Das bedeutet, dass wir eine stärker leistungsorientierte Kultur etablieren, unsere Ressourcen noch effektiver einsetzen und Investitionen dort priorisieren müssen, wo sie die größte Wirkung erzielen – in unseren führenden Therapiebereichen.“

Es sei schwer, talentierte und geschätzte Kolleg:innen gehen zu lassen, aber für den langfristigen Erfolg notwendig. „Wir müssen unsere Denkweise und Herangehensweise ändern, um schneller und agiler zu werden.“ Insgesamt beschäftigt Novo Nordisk 78.400 Menschen, 5000 Stellen sollen nun allein im Heimatland Dänemark wegfallen. Ob auch Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, wo Novo Nordisk seine Zentrale in Mainz hat, wurde zunächst nicht bekannt.

Novo Nordisk war im Boom um Abnehmmedikamente 2024 zeitweise zu Europas wertvollstem Börsenkonzern aufgestiegen. Doch inzwischen macht dem Unternehmen vor allem der Wettbewerb mit Lilly in den USA schwer zu schaffen.