Umsatz und Ertrag gesteigert

Noventi rechnet 30 Milliarden Euro ab Alexander Müller, 02.06.2022 09:40 Uhr

Noventi-CEO Dr. Hermann Sommer glaubt an einen Erfolg des E-Rezepts. Foto: Christof Stache
Berlin - 

Apothekendienstleister Noventi hat im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und operativen Ertrag deutlich gesteigert. Das Abrechnungsvolumen lag erstmals über 30 Milliarden Euro. Mit der Einführung des E-Rezepts steht dem Unternehmen ein bedeutender Wandel des Geschäftsmodells bevor.

Nach vorab bekannt gewordenen Zahlen weist der Geschäftsbericht ein Umsatzplus von 16,2 Prozent auf: 235,5 Millionen Euro konnten erlöst werden, nach 202,7 Millionen Euro im Vorjahr. Circa 90 Prozent des Wachstums sind laut Noventi-CEO Dr. Hermann Sommer organisch, der Rest kommt über Zukäufe.

Auch auf der Ertragsseite schlägt sich das Wachstum nieder: Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg auf 35 Millionen Euro, nach 19,4 Millionen Euro im Vorjahr. Große Projekte der Gruppe sind die Weiter- und Neuentwicklung der verschiedenen Softwareprodukte sowie die Umsetzung des E-Rezepts.

Neben Apotheken zählen die Arztpraxen, Sanitätshäuser und andere Leistungserbringer zu den Kunden der Gruppe. „Das Thema Abrechnung ist bei uns natürlich besonders im Vordergrund – wir sind nicht ohne Grund Europas führendes Abrechnungsunternehmen im Gesundheitsmarkt und hatten erst im März 2022 den stärksten Abrechnungsmonat in der 122-jährigen Geschichte von Noventi“, so CEO Dr. Hermann Sommer gegenüber APOTHEKE ADHOC. Nach Unternehmensangaben wurden im März allein im Apothekenbereich erstmals 18,76 Millionen Rezepte abgerechnet und damit ein monatliches Abrechnungsvolumen von 2,27 Milliarden Euro erzielt – so hoch wie noch nie.

Details zu den einzelnen Bereichen und deren Ergebnisse verrät Noventi noch nicht. Der Jahresbericht soll Ende Juni veröffentlicht werden. Sommer rechnet aber für 2022 mit einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung und geht von einer Steigerung der Umsatzerlöse aus. Aber Noventi muss auch weiter investieren: „Dem gegenüber stehen anhaltende Aufwendungen für den weiteren Transformationsprozess, denn wir müssen sicherstellen, dass unsere Kundinnen und Kunden für das E-Rezept bestmöglich aufgestellt sind“, erklärt Sommer.

Die Einführung des E-Rezepts wird das Geschäftsmodell der Rechenzentren massiv verändern. Ob er finanziellen Effekte für die Noventi erwartet, verrät Sommer auf Nachfrage nicht. Nur so viel: „Mit der Einführung des E-Rezepts werden sich sowohl unsere internen Produktions- und Wertschöpfungsprozesse als auch die Abläufe beim Kunden signifikant verändern.“ Darauf sei die Gruppe aber vorbereitet und begleite die Kund:innen auf dem Weg in die Digitalisierung.