Nahrungsergänzungsmittel

Orthomed: Orthomol für Ärzte Carolin Bauer, 10.12.2013 12:39 Uhr

Berlin - 

Die Produkte von Orthomol sind apothekenexklusiv. Der Hersteller aus Langenfeld unterstützt aber auch den Verkauf über Ärzte: Da der Vertrieb in Praxen berufsrechtlich problematisch ist, bietet das Tochterunternehmen Orthomed Nahrungsergänzungsmittel für sogenannte Institute an. Inhalte und Preise der Präparate sind laut Orthomol nahezu identisch.

Die orthomolekularen Produkte hätten ihren Ursprung in Arztpraxen, erklärt ein Firmensprecher. Von Beginn an habe Orthomol aber klar auf den Vertriebskanal Offizin gesetzt: „Die damalige Geschäftsführung wollte Orthomol apothekenexklusiv haben.“ Für die Ärzte sei deshalb Orthomed geschaffen worden.

Das Tochterunternehmen unterstützt Arztpraxen bei der Gründung eines „praxisparallelen Gewerbes“. Zum Service gehören Seminare zur Institutsgründung und die juristische Beratung. „Denn bei der Führung praxisparalleler Institute gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten“, so der Sprecher.

Bei Seminaren des Herstellers erfahren die Ärzte, „wie sie die orthomolekulare Ernährungsmedizin idealerweise in Ihren Praxisalltag integrieren können“. Die Teilnahmegebühr von 50 Euro pro Person übernimmt Orthomed.

Schon kurz nach der Gründung von Orthomol im Jahr 1991 wurden die ersten „Institute“ etabliert. Da in den Praxen keine Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden dürften, seien die Ehepartner der Mediziner angesprochen worden. Oft hätten Arztfrauen ohnehin Ernährungsberatung angeboten.

Mittlerweile gibt es etwa 3000 Institute, etwa die Hälfte ist dem Sprecher zufolge Kunde bei Orthomed. Ein Anbieter, der seit mehr als 15 Jahren mit Orthomed-Produkten arbeitet, ist Delta Med aus Mülheim an der Ruhr. Endverbraucher können die Präparate im Internet oder per Telefon bestellen, sagt Geschäftsführerin Regina Barg. „Wir sind ein bisschen die Konkurrenz zur Apotheke.“

Die Namen der Orthomed-Produkte unterscheiden sich nur geringfügig: Statt „Orthomol immun“ steht beispielsweise „orthomolar“ auf der Verpackung. Auch die Inhaltsstoffe sind fast gleich. Insgesamt werden knapp 20 verschiedene Präparate angeboten.

Orthomol legt aber Wert darauf, dass es sich um unterschiedliche Produkte handelt. Die Orthomed-Präparate seien deutlich vom Sortiment in der Offizin abgegrenzt, so der Sprecher. „Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt auf dem Vertriebskanal Apotheke.“ Der Orthomed-Umsatz mache nur 6 Millionen Euro aus; insgesamt lag der Gesamtumsatz zuletzt bei 84 Millionen Euro.