Generika

Merckle warnt vor Schnellschüssen Patrick Hollstein, 30.10.2007 16:26 Uhr

Berlin - 

Der Chef des Generikaherstellers Ratiopharm, Dr. Philipp Daniel Merckle, hat auf einer Diskussionsveranstaltung des Branchenverbandes Pro Generika die Rabattverträge für den zunehmenden Vertrauensverlust der Patienten in Ärzte und Apotheker verantwortlich gemacht. Die Patienten spürten, dass nicht mehr die Heilberufler unmittelbar alle wichtigen Therapieentscheidungen treffen können, sondern bestimmten Vorgaben folgen müssen. Der Politik warf Merckle vor, kurzfristige Einsparungen auf Kosten der Glaubwürdigkeit durchzusetzen.

Laut Merckle kann es sich das Gesundheitssystem am allerwenigsten leisten, die Bedürfnisse der Verbraucher zu ignorieren. Neben der Compliance stehe auch die Beziehung der Patienten zu den Heilberuflern in Gefahr. Ohnehin hat nach Ansicht des Ratiopharm-Chefs die Politik durch die Fokussierung der Sparmaßnahmen auf Generika das System instabil gemacht. Bei jeder Neujustierung des Systems müsse man sich doch vorher Gedanken machen, was für den Patienten erreicht werden könne. Dies gelte für die Einschränkungen der Generikahersteller ebenso wie für die Liberalisierung des Apothekenmarktes.