Fehlende Meilensteinzahlungen

Medigene ist insolvent 08.04.2025 10:32 Uhr

Berlin - 

Das Biotech-Unternehmen Medigene will Insolvenz beantragen. Die bayerische Firma, die sich auf die Entwicklung von T-Zell-Rezeptor (TCR)-gesteuerten Therapien zur effektiven Bekämpfung von Krebs spezialisiert hat, geht von einer anstehenden Überschuldung aus.

Aufgrund einer Neueinschätzung der Vermögenswerte der börsennotierten Gesellschaft werde in Anbetracht der derzeitigen wirtschaftlichen Lage nunmehr von einer Überschuldung ausgegangen, teilt das Unternehmen aus Planegg/Martinsried mit. Im Mai werde voraussichtlich die Zahlungsunfähigkeit erreicht sein. Das gaben Vorstand und Aufsichtsrat bekannt.

Krise länger bekannt

Bereits Ende März wurde bekannt gegeben, dass ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals besteht. Der Vorstand gab außerdem bereits bekannt, die Liquiditätsreichweite von Juli auf Mai 2025 wegen „nicht erhaltenen Meilensteinzahlungen und nicht erhaltenen Einnahmen aus vertraglichen Verpflichtungen“ anzupassen. Die Liquiditätsreichweite beinhalte hinreichend sicher eintretende Meilensteinzahlungen aus bestehenden Partnerschaften, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten würden, hieß es damals.

Das Management von Medigene sei weiterhin bestrebt, den Betrieb des Unternehmens durch die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel aufrechtzuerhalten.

In der Vergangenheit ging das Unternehmen verschiedene Kooperationen ein. Im Februar 2022 etwa ist Medigene mit Biontech eine weltweite, strategische Partnerschaft eingegangen, um TCR-basierte Immuntherapien gegen Krebs zu entwickeln. Im August 2024 und im Februar 2025 gab es Partnerschaften mit zwei chinesischen Unternehmen, die teils mehrjährig ausgerichtet sind.