Markenkooperation

Manufactum startet Apothekenmarke Alexander Müller, 03.06.2008 17:09 Uhr

Berlin - 

Das Handelsunternehmen Manufactum steigt in den Apothekenmarkt ein: In der neuen Kölner Niederlassung der Otto-Tochter hat am 29. Mai die erste „Manufactum-Apotheke“ eröffnet. Die Einrichtung entspricht dem „gemeinsamen Ladenbaukonzept“ des Haupthauses. Zudem besteht die Freiwahl zu zwei Dritteln aus Produkten der Manufactum-Marke „Gutes aus Klöstern“.

Sollte sich das Konzept in Köln bewähren, könnten künftig Apotheken in weiteren Niederlassungen etabliert werden. „Es kann sein, dass wir uns erweitern“, sagte ein Manufactum-Mitarbeiter gegenüber APOTHEKE ADHOC. Sogar außerhalb der Warenhäuser könnten künftig Manufactum-Apotheken unabhängig betrieben werden, sagte der Mitarbeiter: „Alles ist möglich.“

Das Unternehmen betreibt neben dem Stammsitz im nordrhein-westfälischen Waltrop Warenhäuser in München, Hamburg, Stuttgart, Berlin, Düsseldorf und Köln. Als Versandhändler ist Manufactum in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien tätig. Das breite Sortiment umfasst unter anderem Lebensmittel, Möbel, Textilien, Bücher, Kosmetik und Spielzeug. Seit 1998 ist die Otto-Gruppe über eine Tochter an Manufactum beteiligt; im vergangenen September schluckte der Konzern das 1988 gegründete Unternehmen komplett.

Freuen dürfte sich über die Expansionspläne von Manufactum vor allem Apothekeninhaber Ingo Becker: Da er selbst vor einem Jahr mit der Idee der Manufactum-Apotheke an das Unternehmen herangetreten sei, habe er die Exklusivrechte, so Becker gegenüber APOTHEKE ADHOC. Während er selbst weiterhin seine Hirsch-Apotheke in Much bei Bonn betreibt, wird die Manufactum-Apotheke künftig als Filiale von seiner Frau mit zehn Mitarbeitern geführt. Weitere Marken-Apotheken seien in allen Metropolen denkbar, sagte Becker. Zunächst soll aber der Prototyp in Köln ein Jahr getestet werden.

Von den Vorstößen der Drogeriemärkte in den Arzneimittelmarkt will sich Becker bewusst abgrenzen: „Wir sind mit unserem Premium-Konzept am anderen Ende der Nahrungskette“, sagte er. Daher habe er seine eigene Versandapotheke „Arznei-günstiger.de“ vor dem Start der Manufactum-Apotheke verkauft. Die beiden Konzepte vertragen sich Becker zufolge nicht.