Saarland

Kosmas will Betriebserlaubnis Patrick Hollstein, 02.04.2008 13:46 Uhr

Berlin - 

Die Leipziger Kosmas GmbH, die im Februar per Rundschreiben in Ostdeutschland nach Apothekern für Filialgründungen suchte, sorgt weiter für Aufregung in der Branche: Wie APOTHEKE ADHOC erfahren hat, war das Unternehmen im November 2007 im saarländischen Gesundheitsministerium vorstellig geworden, um die Möglichkeiten für die Erlaubnis zum Betrieb einer unternehmenseigenen Apotheke auszuloten. Der saarländische Gesundheits- und Justizminister Josef Hecken hatte unter Bezug auf EU-Recht 2006 der niederländischen Kapitalgesellschaft DocMorris den Betrieb einer Apotheke genehmigt.

Entsprechende Gespräche von Kosmas-Mitarbeitern mit Staatssekretär Wolfgang Schild seien geführt worden, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums. Allerdings sei bislang kein Bescheid an die Leipziger Unternehmer ergangen. Dem Sprecher zufolge werden im Saarland alle Antragsteller gleich behandelt, sofern sie dieselben Voraussetzungen erfüllen. Vor diesem Hintergrund scheinen nur ausländische Kapitalgesellschaften wie DocMorris für die Erteilung einer Betriebserlaubnis nach EU-Recht in Frage zu kommen.

Aus der Branche hatte APOTHEKE ADHOC bereits vor einigen Wochen erfahren, dass Kosmas-Mitarbeiter eine Zeit lang versucht hatten, in saarländischen Apotheken per Telefonakquise pharmazeutisches Personal anzuwerben. Außerdem suchte das Unternehmen im November per Anzeige nach Leitenden Apothekern für eine Filialapotheke. Neben der betriebswirtschaftlichen und strategischen Unterstützung durch Kosmas winkten übertarifliche Bezahlung und Erfolgsprämie. Beobachter rechnen Kosmas dem Umfeld des ehemaligen Inhabers der VfG-Versandapotheke, Professor Dr. Christian Schleuning, zu.