Kontrazeptiva

Pillen-Konkurrenz aus Belgien APOTHEKE ADHOC, 22.09.2015 10:18 Uhr

Berlin - 

Im Markt für generische Kontrazeptiva kommt weiter Bewegung. Seit September vertreibt das belgische Unternehmen Mithra zwei neue Präparate in Deutschland. Die Firma ist zu Hause laut eigenen Angaben Marktführer und will auch hierzulande das Sortiment ausbauen.

Derzeit ist der Außendienst beschäftigt, Midesia (Desogestrel) und Midien (Dienogest/Ethinylestradiol) bei Gynäkologen zu bewerben. Beide Produkte sind in den Größen N1 bis N3 erhältlich und haben einen Verkaufspreis zwischen 14,90 und 27,99 Euro sowie 14,91 und 31,96 Euro. Die deutsche Niederlassung wurde 2013 mit Sitz in Aachen gegründet. Das Produktportfolio werde Schritt für Schritt ausgeweitet, sagte Maria Popova, die hierzulande für das Geschäft verantwortlich ist.

Mithra entstand 1999 als Spin-off der Universität Lüttich. Das Unternehmen wurde von François Fornieri und Professor Jean-Michel Foidart gegründet. Zunächst wurden unter anderem Intimpflegeprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte bei Gynäkologen angeboten.

Seit 2004 werden Generika entwickelt und eigene Marken angeboten. Heute ist die Firma laut eigenen Angaben im Bereich Frauengesundheit Marktführer in Belgien und Luxemburg. Schwerpunkt des Unternehmens sind Empfängnisverhütung und Fruchtbarkeit, Menopause und Osteoporose, gynäkologische Infektionen und Krebserkrankungen. Zuletzt wurde eine Niederlassung in Frankreich gegründet.

Der Name Mithra geht laut Firmenangaben auf einen persischen Gott zurück und bedeutet „Vertrag, Partner, Verbündeter”. In der griechisch-römischen Mythologie tötete Mithra den Stier und stellte die Herrschaft von Fruchtbarkeit und Wohlstand wieder her. Der Stier selbst ist das Symbol der Stadt Lüttich.

Der Markt für orale Kontrazeptiva hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark gewandelt. N3- ersetzten N2-Packungen. Außerdem haben Generikahersteller Reimporteure abgelöst. Vor zehn Jahren entfielen 270 Millionen Euro auf Originale – das entspricht einem Anteil von 90 Prozent. Von 2011 an stieg der Anteil der Generika am Umsatz von 21 Prozent über 29 Prozent auf 39 Prozent im Jahr 2013.

Marktführer ist Jenapharm. Der Mutterkonzern Bayer liegt beim Umsatz an dritter Stelle, beim Absatz an fünfter – und Jenapharm in beiden Kategorien vorn. Der Markt wird angeführt von den Präparaten Valette/Maxim, Aida, Minisiston und Trisiston, Gravistat, Microgynon und Yasmin/Yasminelle/Yaz.