Reimporteure

Kohl-Gruppe mit Umsatzminus Patrick Hollstein, 07.04.2009 10:24 Uhr

Berlin - 

Die Kohl-Gruppe hat im vergangenen Jahr 854 Millionen Euro umgesetzt, das sind 3 Prozent weniger als 2007. Den größten Teil macht das Geschäft mit Parallel- und Reimporten aus; hier lag der Umsatz mit 787 Millionen Euro 3,6 Prozent unter Vorjahresniveau. Dagegen steigerte der Pflegedienstleister Assist den Umsatz um 6,6 Prozent auf 65 Millionen Euro. Der Franchisegeber Avie erwirtschaftete rund eine Million Euro, die Blistersparte 7x4 befindet sich noch im Aufbau. Die Gruppe beschäftigt 1.400 Mitarbeiter und zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern im Saarland.

Mit der Geschäftsentwicklung ist man am Firmensitz in Merzig angesichts der allgemeinen Lage am Pharmamarkt halbwegs zufrieden. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Patente ausgelaufen; auch Importe der Altoriginale werden durch Generika vom Markt verdrängt. Rabattverträge und andere Sparmaßnahmen gehen zusätzlich zu Lasten der Reimporte.

Allerdings liegt laut Unternehmen die Importquote mit 9 Prozent nach wie vor über dem gesetzlichen Rahmen. Kohlpharma/MTK ist eigenen Angaben zufolge mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent der führende Arzneimittelimporteur in Deutschland.

Assist versorgt Patienten im häuslichen Umfeld mit Heil- und Hilfsmitteln. Von den rund 300 Mitarbeitern sind rund 200 Krankenschwestern und -pfleger als Pflegemanager bundesweit im Einsatz.

Über die Gewinnsituation macht das privat geführte Unternehmen nichts bekannt; 2007 lag das Vorsteuerergebnis der Unternehmensgruppe bei knapp 34 Millionen Euro. Für 7x4 und Avie rechnet man bei Kohl für 2010 mit dem Breakeven. Derzeit laufen vier Blister-Pilotprojekte; 34 Apotheken kooperieren mit der Systemzentrale.