J&J firmiert um

Kenvue: Neues Dach für Dolormin & Co. Patrick Hollstein, 05.10.2022 13:34 Uhr

J&J bringt seine OTC-Sparte unter dem Namen Kenvue an die Börse. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

GlaxoSmithKline (GSK) hat seine OTC-Sparte unter dem Namen Haleon an die Börse gebracht, mit Johnson & Johnson (J&J) zieht nun ein zweiter globaler Marktführer nach. Kenvue soll der Name des Geschäftsbereichs werden, zu dem unter anderem Dolormin und Regaine gehören.

Vor einem Jahr hatte J&J die geplante Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen bekannt gegeben. Das sei der beste Weg, um nachhaltiges Wachstum über die lange Frist zu sichern, sagte Chairman Alex Gorsky: „Wir müssen unser Geschäft kontinuierlich weiterentwickeln, um heute, morgen und in den kommenden Jahrzehnten einen Mehrwert zu schaffen.“ Nach einer umfassenden Überprüfung sei man zu der Überzeugung gelangt, dass die geplante Trennung dafür der beste Weg sei.

Während die unter dem Namen Janssen firmierende Pharmasparte gemeinsam mit den Medizinprodukten auf einen Erlös von 77 Milliarden US-Dollar kommt, bringt die neue OTC-Firma einen Umsatz von 15 Milliarden Dollar auf die Waage. CEO Joaquin Duato: „Diese geplante Transaktion würde zwei Unternehmen schaffen, die beide finanziell stark und in ihren jeweiligen Branchen führend sind.“

Über eine Milliarde Umsatz

Von den zahlreichen globalen Marken haben Listerine, Nicorette, Neutrogena und Johnson‘s einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar, 20 Marken kommen auf mehr als 150 Millionen Dollar. Schwerpunkt sind die Bereiche OTC, Skin Health und Essential Health, einschließlich Babypflege, Damenhygiene, Wundversorgung und Mundgesundheit. 45 Prozent des Geschäfts entfallen auf die USA, weitere 12 Prozent auf Kanada sowie Latein- und Südamerika. 20 Prozent werden in Europa erlöst und 23 Prozent im Raum Asien/Pazifik.

Die Organisation und das Personaltableau sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Für das Geschäft in Zentraleuropa ist der frühere OTC-Deutschlandchef von GSK, Victor Geus, zuständig.

Hierzulande kommt der Konzern laut Insight Health in den Apotheken auf Erlöse von 150 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreise, rAVP). Mit der Übernahme der Firma Carl Hahn hatte der US-Konzern im Jahr 1973 in Deutschland Fuß gefasst. Wenige Jahre später wurden Hygieneartikel der Marke Carefree eingeführt. In den 1980er Jahren folgten Handelsmarken wie Penaten oder Neutrogena. Das Sortiment wurde 2008 mit dem Kauf von McNeil um OTC-Marken wie Dolormin, Regaine, Imodium und Nicorette erweitert.