IKK-Rabattverträge

Kein Gebot für Metoprolol 26.08.2025 13:04 Uhr

Berlin - 

Metoprolol war einst einer der wichtigsten Wirkstoffe bei den Rabattverträgen. Doch die IKK classic konnte bei ihrer jüngsten Ausschreibung keinen Zuschlag erteilen – weil kein einziges Gebot eingegangen war. Beobachter sind nicht überrascht.

Eigentlich hatte die IKK classic zum 1. Januar 2026 einen neuen Rabattvertrag für Metoprolol Retardtabletten mit ZOK-Kinetik abschließen wollen. Der Gewinner wäre sogar exklusiv zum Zuschlag gekommen. Doch es gab nicht ein einziges Gebot, das die Kasse hätten berücksichtigen können.

Beobachter sind nicht überrascht: Der Metoprolol-Markt sei seit einigen Jahren stark vom Kostendruck betroffen, heißt es von Branchenspezialisten. Das zeige sich schon am Festbetrag, der derzeit für die wichtigste Packungsgröße – 47,5 mg, N3 – gerade einmal bei 3,88 Euro auf Basis des Herstellerpreises (ApU) liegt. Der geringe Spielraum zeige sich zudem darin, dass es faktisch keine Dynamik bei den Listenpreisen mehr gebe. Für die genannte Stärke habe es in den vergangenen zwölf Monaten nur einmalig bei einem einzigen Anbieter eine Preisanpassung gegeben, was zu keiner Absenkung des allgemeinen Preisniveaus geführt habe.

Wenn es bei solch niedrigen Marktpreisen auf Seite der Lieferanten zu höheren Kosten komme, was definitiv der Fall sei, könne es passieren, dass noch einmal weniger oder gar keine Luft mehr für Rabatte im Zusammenhang mit Ausschreibungen bleibe.

Metoprolol ist übrigens nicht der einzige Wirkstoff, bei dem die IKK classic gerade leer ausging: Auch für Bezafibrat, Brinzolamid/Brimonidin, Buprenorphin-Pflaster (3 Tage), Calciumcarbonat/Colecalciferol, Ciclopirox-Creme, Desloratadin-Lösung, Diclofenac (Hartkapseln mit magensaftresistent überzogenen Pellets), Eisen-II-Ion, Escitalopram (Tropfen), Granisetron (Injektionslösung), HCT/Triamteren, Ipratropiumbromid (Dosieraerosol), Lactulose-Sirup, Levodopa/Carbidopa (Retardtabletten), Methylprednisolon (Pulver zur Herstellung einer Injektions- beziehungsweise Infusionslösung), Metronidazol, Piracetam, Rabeprazol, Salbutamol + Ipratropiumbromid (Lösung für einen Vernebler), Tacrolimus (Salbe), Thalidomid, Triamcinolon (Creme), Valproinsäure und Aciclovir (Augensalbe) gab es bei der aktuellen Ausschreibung keine Bewerbungen.