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Karriereplaner: Wo verdienen Apotheker am besten APOTHEKE ADHOC, 07.05.2019 09:46 Uhr

Karriereplaner: Die Apobank gibt Tipps zum Arbeiten im Ausland und wo können Apotheker am meisten verdienen. Grafik: Apobank
Berlin - 

Um die Pharmazie- und Medizinstudenten als Kunden von morgen kümmert sich die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) mit ihrem Studentenportal schon längere Zeit. Seit Jahresbeginn hat die Apobank noch das Onlineportal für die Approbierten ausgeweitet: Mit dem „Karrierekompass“ erhalten Heilberufler Infos zu Karrierewegen, Gehalt und Arbeitszeit, Anregungen zum Arbeiten sowie Studieren im Ausland. Und es gibt Seminare und Tipps speziell für angestellte Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Tierärzte und Psychologische Psychotherapeuten.

Im Karriereplaner können sich angehende oder bereits approbierte Apotheker über ihre beruflichen Möglichkeiten informieren: Nach dem Studium der Pharmazie beginnen die jungen Absolventen mit einer praktischen Ausbildung, dem praktischen Jahr. Mit Abschluss dieses Jahres erhalten sie die Approbation und können die Tätigkeit als Apotheker aufnehmen. Oft führe der Weg über eine Anstellung in einer öffentlichen Apotheke, ist auf dem Portal zu lesen. Dort könnten sie zum Filialleiter aufsteigen. Es bestehe aber ebenfalls die Möglichkeit, seine Laufbahn in einer Krankenhausapotheke oder bei einem Pharmazieunternehmen zu beginnen.

Ausführlich beschreibt die Apobank den Weg in eine öffentliche Apotheke: Das Eintrittsalter von angestellten Apothekern liege in der Regel zwischen 25 und 29 Jahren. Dort seien sie für die Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln zuständig. Ihr Arbeitsalltag sei geprägt von der Beratung von Patienten zur Anwendung, Aufbewahrung, zu Neben- und Wechselwirkungen und der Herstellung von Arzneimitteln. Verwaltungsaufgaben werden abhängig von dem individuellen Aufgabengebiet und der Position des angestellten Apothekers durchgeführt. Er übernimmt verschiedene Dienste, wie Nacht- und Notdienste. „Angestellte Apotheker profitieren von einer guten Work-Live-Balance, da sie geregelte Arbeitszeiten, bezahlten Urlaub und die Möglichkeit zur Teilzeit-Arbeit haben. Darüber hinaus pflegen sie intensiven Patientenkontakt“.

Die Chancen auf eine Anstellung seien in der Regel unproblematisch und bei einem Anstellungsverhältnis würden sowohl befristete als auch unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen. Vorteile hat der angestellte Apotheker durch die Möglichkeit der Elternzeit, der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und der freien Wahl des Wohnsitzes.

Ein Aufstieg zum Filialleiter beschreibt die Apobank als Option. Sie verfügten bereits über mehrjährige Berufserfahrung. Ihr Arbeitsalltag sei neben den allgemeinen Tätigkeiten eines Apothekers davon geprägt, dass sie Mitarbeiter führten und betriebswirtschaftliche Angelegenheit wie die Verwaltung der Personaldaten, die warenwirtschaftliche Verwaltung und die betriebswirtschaftliche Auswertung bearbeiteten. Allerdings sei die Work-Life-Balance gerade in ländlichen Gebieten schwierig, wo Personalmangel herrsche. Als Verdienstmöglichkeiten verweist die Apobank auf die gültigen Tarifverträge.

Die Chancen auf einen Arbeitsplatz als Klinikapotheker bewertet die Apobank hingegen skeptischer: „Die Chance auf eine Stelle ist nicht gut, da nur rund 3,5 Prozent der Apotheker in Krankenhausapotheken beschäftigt werden.“ Das Eintrittsalter von angestellten Apothekern im Krankenhaus betrage durchschnittlich 30 Jahre. Klinikapotheker seien für die Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln zuständig und übernähmen die Beratung, die Herstellung von Arzneimitteln, die Arzneimittelanamnese bei Aufnahme und nähmen an der Visite teil. Darüber hinaus seien sie zuständig für die Arzneimittelsicherheit im Krankenhaus und zuständig für den Einkauf, Prüfung, Lagerung und die Abgabe von Arzneimitteln.

Klinikapotheker übernähmen zwar Nacht- und Notdienste, profitieren aber dennoch von einer guten Work-Life-Balance. Sie hätten geregelte Arbeitszeiten, bezahlten Urlaub und die Möglichkeit zur Teilzeit-Arbeit. Der Patientenkontakt sei je nach Haus intensiv, da angestellte Apotheker in Krankenhäusern in die Therapie von Patienten einbezogen werden.

Klinikapotheker verdienen laut Apobank etwas besser als Apotheker in öffentlichen Apotheken. Für sie gelten die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes (TVöD). Apotheker würden hier üblicherweise in die Tarifgruppe 14 oder 15 (Apotheker als Leiter von Apotheken) und je nach Berufsjahren in den Stufen 1-6 (nach einem Jahr Stufe 2, nach zwei weiteren Jahren Stufe 3, nach drei weiteren Jahren Stufe 4 usw.) eingruppiert. Nach mehreren Jahren werden hier Monatsgehälter bis zu 5000 Euro gezahlt. Angestellte Apotheker in Krankenhausapotheken von Kliniken anderer Träger verdienen meistens ein monatliches Bruttogehalt von circa 3500 Euro bis 7000 Euro.

Informationen gibt es im Karriereplaner auch zum Arbeiten im Ausland. Hier hält die Apobank unter anderem Infos zu Österreich, der Schweiz und USA bereit: Vor allem die „hohe Lebensqualität in Österreich im Vergleich zum deutschen Gesundheitssystem sei der Grund, warum Apotheker dorthin auswanderten. Ein relativ geringer bürokratischer Aufwand und sehr gute Einstellungschancen seien weitere Faktoren. Darüber hinaus genieße die deutsche Apothekerausbildung in Österreich einen sehr hohen Stellenwert, weiß die Apobank.

Entscheidender Grund für einen Wechsel in die Schweiz sei die bessere Bezahlung. Zudem seien die Steuervorteile dort ziemlich attraktiv. Jedoch belege die Schweiz in der EU-Rangliste der teuersten Länder den zweiten Platz. Das Preisniveau liege hier im Schnitt 58 Prozent über dem deutschen. Dies solle in alle Überlegungen miteinfließen. Die Anerkennung der pharmazeutischen Berufsausbildung koste rund 500 Euro und dauere in der Regel drei Monate. Danach besteht eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis.

Unter Auswanderern seien die USA ein „Dauerbrenner“, schreibt die Apobank. Spektakuläre Landschaften, große Städte und kulturelle Vielfalt wirkten als Anzugspunkte. Das Gesundheitssystem der USA sei im Vergleich zu Deutschland durch einen hohen Privatisierungsgrad gekennzeichnet – als Apotheker werde man demnach sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen vorfinden. Ähnlich wie im ärztlichen Bereich seien die bürokratischen und finanziellen Hürden für den Wechsel in die USA aber „sehr hoch“. Zunächst müsse dass FOGEE (Foregin Pharmacy Graduate Equivilancy Exam) bestanden werden, weil die USA das deutsche Staatsexamen nicht als gleichwertige Ausbildung anerkennen. Danach müssten Praktikumsstunden absolviert werden, die je nach Bundesstaat variieren. Zum Abschluss steht das NAPLEX (North American Pharmacist Licensure Examination) für alle angehenden Apotheker auf dem Programm. Bei erfolgreicher Prüfung könne man danach in den USA als lizensierter Apotheker arbeiten.