Preisverhandlungen abgeschlossen

Kalmeda: Per App gegen den Tinnitus Cynthia Möthrath, 14.07.2022 15:04 Uhr

Das Prinzip der Kalmeda-App basiert auf einer kognitiven Verhaltenstherapie, wodurch chronischer Tinnitus reduziert werden soll. Foto: Creative Cat Studio/shutterstock.com
Berlin - 

Ein Tinnitus kann für die Betroffenen sehr belastend sein. Die DiGa „Kalmeda“, welche von Pohl Boskamp gemeinsam mit mynoise entwickelt wurde, soll mittels Verhaltenstherapie Abhilfe schaffen. Nun sind die Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband abgeschlossen.

Die Tinnitus-App Kalmeda wurde bereits im September 2020 vorläufig in das Verzeichnis der digitalen Gesundheitsanwendungen aufgenommen. Seit Dezember 2021 findet sie dort dauerhaft ihren Platz. „Mit unserem Fachwissen um klinische Forschung, regulatorische Vorgaben und großem Erfahrungsschatz in der Vermarktung von Arzneimitteln und Medizinprodukten können wir unseren Partner mynoise optimal unterstützen“, kommentiert Marianne Boskamp die Zusammenarbeit.

DiGA-Einigung erstmals ohne Schiedsspruch

Bislang verliefen die Preisverhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und DiGA-Herstellern ohne Einigung. Schließlich mussten sie per Schiedsspruch entschieden werden. Für Kalmeda konnte nun erstmals ohne Schiedsspruch eine Erstattungspreisvereinbarung getroffen werden.

Es wurde sich auf einen Erstattungsbetrag von 189 Euro geeinigt. „Wir freuen uns, dass wir am Ende des Verfahrens eine Einigung mit dem GKV-SV erzielen konnten, die im Bereich unseres bisherigen Preises von 203,97 Euro liegt. Das ist ein tragbarer Kompromiss und ein klares Zeichen dafür, dass unsere Preisherleitung gut begründet war“, sagt Christof Schifferings, Geschäftsführer von mynoise.

Wie funktioniert Kalmeda?

Das Prinzip der App basiert auf einer kognitiven Verhaltenstherapie, wodurch chronischer Tinnitus reduziert werden soll. Die Wirkung wurde durch eine Studie belegt. Die App kann einmal pro Quartal vom Arzt/von der Ärztin auf Kassenrezept verordnet werden. Für die Patient:innen ist sie zuzahlungsfrei. Nach Einreichen des Rezeptes bei der gesetzlichen Krankenkasse erhalten sie einen Code zur Freischaltung der App. Mittlerweile wurde die App bereits mehr als 20.000 Mal verordnet. Damit zählt sie zu den häufigsten eingesetzten digitalen Gesundheitsanwendungen auf Rezept.