Wort & Bild Verlag

Honorar-Flyer für Apotheken Umschau Alexander Müller, 21.08.2012 08:49 Uhr

Berlin - 

Im ihrem Streit für ein angemessenes Honorar werden die Apotheker zunehmend selbst aktiv. Aufgeklärte Kunden sollen den Druck an der Basis erhöhen, so die Hoffnung. Mehrere Pharmazeuten hatten dabei die Unterstützung eines langjährigen Partners eingefordert: Die Apotheken Umschau sollte die Kunden in einem Beitrag über die Honorarsituation der Apotheken aufklären. Dazu ist es bislang nicht gekommen, doch der Wort & Bild Verlag hat immerhin einen Flyer für seine Kunden entworfen.

 

Die Apotheken können die Kundeninformation in zwei Varianten auf der Homepage des Verlags herunterladen, ausdrucken und der Umschau beilegen. Darauf heißt es unter anderem: „Infolge der drastischen Sparmaßnahmen durch die Gesetzgebung stehen schon jetzt viele Apotheken vor dem wirtschaftlichen Aus – insbesondere in den ländlichen Gebieten. Dadurch kann die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln ernsthaft gefährdet werden.“

Auf dem Flyer wird erklärt, dass die Apothekenvergütung seit 2004 nicht angepasst wurde – trotz steigender Kosten und wachsender Anforderungen. Die Kunden werden besonders auf den hohen bürokratischen Aufwand bei der Umsetzung der Rabattverträge hingewiesen, der nicht vergütet werde. Zusätzlich sei die Lagerhaltung wegen der Verträge unwirtschaftlich.

 

 

Ohne eine angemessene Honorarerhöhung sei ein „regelrechtes Apothekensterben“ mit den dann unvermeidbaren Versorgungsengpässen unvermeidbar, heißt es auf dem Flyer. Auf der längeren Variante wird zudem das Sonderopfer der Apotheken im Zuge des AMNOG erklärt.

Von einer redaktionellen Berichterstattung über das Thema hatte man in Baierbrunn dagegen absehen. Der Flyer ist aus Sicht des Verlags vermutlich ein Kompromiss, bevor der Unmut unter den Kunden zu groß wird: Denn zuvor hatte ausgerechnet die „Videothekerin“ Ann-Katrin Kossendey die Antwort des Chefredakteurs Dr. Hans Haltmeier auf Ihre Anfrage veröffentlicht – mitsamt ihrer Kündigung.

Selbstverständlich unterstütze man die Apotheken nach Kräften, etwa indem deren besondere Leistungen in jeder Ausgabe herausgestellt würden, hatte Haltmeier geschrieben. Kossendeys Videos werde die Umschau aber redaktionell nicht aufgreifen.