Homöopathie

DHU kämpft für Promi-Werbung Carolin Bauer, 07.06.2013 11:08 Uhr

Berlin - 

Die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) will nicht auf prominente Werbegesichter verzichten. Das Karlsruher Unternehmen setzt in seiner neuen Kampagne „Homöopathie bewegt“ auf die mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Mountainbiken, Sabine Spitz. Auch das gerichtliche Verbot der Schüßler-Reklame mit der Schauspielerin Ursula Karven will die Schwabe-Tochter nicht gelten lassen.

Die Wettbewerbszentrale hatte Ende April vor dem Landgericht Karlsruhe ein Verbot der Werbung für Schüßler-Salze durchgesetzt. Laut Heilmittelwerbegesetz (HWG) ist Reklame mit Personen verboten, die weder Wissenschaftler noch im Gesundheitswesen tätige Personen sind, aber aufgrund ihrer Bekanntheit zum Arzneimittelverbrauch anregen können.

Doch die DHU wirbt weiter mit Karven für ihre Schüßler-Salze und hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Jetzt muss das Oberlandesgericht Karlsruhe klären, ob die Kampagne rechtens ist. Einen Termin für die Verhandlung gibt es noch nicht.

Mit Spitz will die DHU auf die homöopathische Therapie im Allgemeinen aufmerksam machen. Die Sportlerin wirbt seit Juni als persönliche Botschafterin für das Unternehmen: Die Kampagne soll Kunden über Möglichkeiten der Homöopathie informieren. Dazu sind Auftaktveranstaltungen und Werbemaßnahmen geplant.

DHU-Geschäftsführer Franz Stempfle ist stolz auf die Unterstützung der Sportlerin: „Mit ihrer sympathischen Art inspiriert Sabine Spitz viele Menschen“, sagte er. Die ausgebildete Chemielaborantin wirbt bereits für die Techniker Krankenkasse (TK).

Die DHU-Aktion könnte, anders als die Werbung mit Karven, kein Fall für das Gericht werden. Denn es handelt sich dabei um eine reine Imagekampagne ohne Produktbezug. Allgemeine Firmenwerbung unterliegt nicht dem HWG.

Das HWG setzt laut Wettbewerbszentrale voraus, dass für ein Arzneimittel oder zumindest eine Gruppe identifizierbarer Medikamente geworben wird. „Die Abgrenzung ist manchmal etwas schwierig, da Imagewerbung indirekt auch Werbung für die von dem Unternehmen vertriebenen Produkte ist“, so eine Sprecherin.